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Zinsen bestimmen weiterhin das Marktgeschehen

18. Apr. 2023 | 3 Minuten
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Zinserhöhungen und Inflation gehören zu den derzeit dominierenden Wirtschaftsthemen. Diese Faktoren beeinflussen die Finanzmärkte und stellen Anleger vor wichtigen Entscheidungen. In diesem Kontext lohnt es sich, einen Blick auf die Gründe und Auswirkungen der aktuellen Zinserhöhungen zu werfen und anhand von US-Staatsanleihen aufzuzeigen.

Zinspolitik: Gründe und Auswirkungen

Seit nun fast drei Jahren sind die Inflationswerte weltweit angestiegen. Solch hohe Werte gab es letztmals vor über 30 Jahren. Der starke Anstieg der Preise wird hierbei hauptsächlich von zwei Faktoren getrieben: Die Kombination hoher Energiepreise und erhöhte Nachfrage bei gleichbleibendem oder leicht reduziertem Warenangebot. Eine der Ursachen für diese Entwicklung ist die Nachwirkung der Pandemie, in der viele Menschen auf grosse Anschaffungen verzichteten und diese nun nachholen oder bereits getan haben (erhöhte Nachfrage). Gleichzeitig gibt es aufgrund von unterbrochenen Lieferketten teilweise Engpässe, sodass das Warenangebot nicht entsprechend der Nachfrage erhöht werden kann (gleichbleibendes/geringeres Angebot). Der Konflikt in der Ukraine verschärft diesen Effekt noch weiter.

Zinserhöhungen sind eine Möglichkeit, die Nachfrage zu reduzieren. Sie erhöhen den Anreiz, das Geld lieber zu sparen und Zinsen dafür zu erhalten, anstatt es auszugeben oder zu leihen. Zudem können höhere Zinsen dazu führen, dass ausländische Investoren vermehrt Geld in das Land bringen, um von den höheren Zinsen zu profitieren. Dies kann zu einer Aufwertung der Landeswährung führen, wodurch die Importpreise sinken und der Inflationsdruck abnimmt. Kleinere Zinserhöhungen haben jedoch nur geringe Auswirkungen auf die Inflation, so dass die Realrendite (Zinssatz unter Berücksichtigung der Preisentwicklung) häufig weiterhin negativ bleibt.

Höhere Zinsen wirken sich zudem auf den Wert von Anleihen aus, wobei Anleger bei steigenden Zinsen einen höheren Zinscoupon erwarten können. Allerdings wirkt sich eine Phase von Zinserhöhungen zunächst negativ auf bestehende Anleihen aus. Mit steigenden Zinsen sinkt der Wert einer Anleihe, da der heutige Wert (Barwert) der zukünftigen Zinszahlungen sinkt, aufgrund der Abdiskontierung durch höhere Zinsen. Daher ist in der Regel ein Preisrückgang in Phasen von Zinserhöhungen am Anleihemarkt zu beobachten. Langfristige Anleihen sind hierbei besonders betroffen, da die steigenden Zinsen bei längeren Laufzeiten eine grössere Auswirkung auf den Wert haben.

Die Entwicklung von Anleihen stehen in einem inversen Verhältnis zu den Zinssätzen. Wenn die Zinssätze steigen, sinken die Anleihenpreise, und wenn die Zinssätze sinken, steigen die Anleihenpreise.

Rendite US Treasury  Chart

US Treasury Notes im Fokus: Wie kann die FED-Zinspolitik den Markt beeinflussen?

Laut einer Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters, erwarten Ökonomen in den USA voraussichtlich keine Zinssenkungen im Jahr 2023. Gemäss den aktuellen Umfrageergebnissen erwartet die Mehrheit der Befragten eine letzte Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte im Monat Mai, danach soll das Zinsniveau für das verbleibende Jahr auf demselben Niveau verbleiben. Die Zinserhöhung im Mai entspricht der aktuellen Markterwartung (CME FedWatch, 20.04.2023).

In der vergangenen Sitzung Ende März hatte die US-Notenbank (Fed) ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte angehoben, womit die aktuellen Leitzinsen in einer Spanne von 4,5 bis 4,75 Prozent liegen.

Der grösste Anleihemarkt befindet sich in den USA und ist knapp 53 Billionen US-Dollar schwer. Dies entspricht knapp 40% der weltweit ausstehenden Anleihen. Etwas weniger als die Hälfte des US-Anleihemarkts wird von US-Staatsanleihen (engl. US Treasuries) eingenommen (SIFMA, 2023).

US Treasury Notes sind Schuldverschreibungen der US-Regierung, die für eine bestimmte Laufzeit ausgegeben werden. Sie werden weltweit als Referenz wahrgenommen, da sich das Vertrauen und die Kreditwürdigkeit der US-Regierung darin widerspiegelt. Die Renditen und damit auch die Preise von US Treasury Notes sind unteranderem stark von der Zinspolitik der Fed abhängig, da sie über den Leitzins entscheidet.

Weiteren Erhöhungen der Zinsen könnten zu einem weiteren Preisverfall führen, während eine Verlangsamung der Zinserhöhungen oder Zinssenkungen zu einem Preisanstieg führen könnte. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Zinspolitik der Fed von vielen Faktoren abhängt und dass die Auswirkungen von Zinssenkungen oder -erhöhungen auf den Markt für US Treasury Notes schwierig vorherzusagen sind. Es ist daher ungewiss, wie sich die Renditen und Preise von US Treasury Notes weiter entwickeln werden. Daher sollten Anleger die Zinspolitik der Fed weiter im Auge behalten.

Neue Produkte auf 10 Year US Treasury Note Future

Als Reaktion auf die Marktbedingungen bieten wir nun neue Produkte mit dem Basiswert «10-Year US Treasury Note Future» an. Die Produkttypen «Mini Futures» und «Warrants mit Knock-Out» bieten Anlegern die Möglichkeit, gemäss ihren Markterwartungen an steigenden oder fallenden Kursen zu partizipieren. Mit einem gewünschten Hebel kann gesteuert werden, wie stark die Partizipation an den Bewegungen des Basiswerts sein soll. Wenn Anleger beispielsweise davon ausgehen, dass die Renditen der US Treasury Notes bald wieder fallen werden, können sie mit einem Long Mini Future oder Call Warrant mit Knock-Out auf steigende Kurse setzen. Wenn jedoch erwartet wird, dass die Renditen weiter steigen werden, kann mit einem Short Mini Future oder Put Warrant mit Knock-Out auf fallende Kurse gesetzt werden.

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