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Verlustschwelle beim Faktor-Zertifikat durchbrochen?

27. März 2020 | 2 Minuten
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Sie haben mit einem Faktor-Zertifikat Verluste erlitten? Möchten wissen, warum bei starken Kursbewegungen in die entgegengesetzte Richtung das Faktorzertifikat überproportional zum Index verliert? Weshalb Sie Verluste erlitten haben, obwohl Sie auf die richtige Marktbewegung gesetzt haben? Oder was eine untertägige Indexanpassung bewirkt? Erfahren Sie hier, was eine untertägige Indexanpassung nach dem Durchbrechen der Verlustschwelle für Sie bedeutet.

Die Börsen haben in den vergangenen Tagen und Wochen enorme Kursabschläge verzeichnet. So ist zum Beispiel der SMI® zwischenzeitlich auf rund 7'650 Punkte gesunken – ein beachtliches Minus, wenn man bedenkt, dass er im Februar dieses Jahres noch auf über 11'000 Punkten stand.

Auf Hebelprodukte, bei denen die Bewegung des zugrundeliegenden Faktor-Index vervielfacht wird, wirken sich solche Schwankungen naturgemäss noch viel stärker aus. Für Sie als Anleger führt dies zu überproportionalen Verlusten, wenn Sie auf die «falsche Richtung» gesetzt haben. Um Totalverluste zu vermeiden, sind Faktor-Zertifikate mit einem besonderen Schutzmechanismus ausgestattet.

Faktor-Zertifikate

Angenommen, der Kurs eines Basiswertes (Referenzwert) fällt innerhalb eines Tages um 10%. Als Anleger in ein Faktor-Zertifikat auf einen 10x Faktor-Index bezogen auf ebendiesen Basiswert würden Sie einen Totalverlust des eingesetzten Kapitals erleiden. Um eben dies zu verhindern sind Faktor-Zertifikate mit einer Verlustschwelle, einem besonderen Schutzmechanismus, ausgestattet. Sie beschreibt die maximal zulässige negative Kursänderung des Referenzwertes gegenüber seinem letzten Bewertungskurs, bevor eine untertägige Indexanpassung erfolgt. Ein neuer Bewertungskurs wird festgesetzt, und ein neuer Indexberechnungstag beginnt.

Trotz der Vermeidung eines möglichen Totalverlustes gilt es aber zu beachten, dass die untertägige Anpassung einer Realisierung der entstandenen Verluste gleichkommt, da die weitere Partizipation an Kursveränderungen des Referenzwertes nun von dem neuen Niveau des Faktor-Index aus vollzogen wird. Eine Erholung auf den ursprünglichen Kurs ist also kaum mehr möglich.

Ein fiktives Fallbeispiel:

Faktor-Zertifikat_untertägige-Indexanpassung_CH

Annahme: Faktor-Zertifikat Long mit einem Faktor 8 auf eine zugrundeliegende Aktie. Die Verlustschwelle liegt bei 90% - also 10% Abstand – was einem maximalen Verlust (bis zur Verlustschwelle) von 80% im Faktor-Zertifikat gleichkommt.

Tag 0

Der Aktienkurs sowie der Kurs des Faktor-Zertifikats liegen initial bei 100 CHF. Die Verlustschwelle liegt also bei 90 CHF.

Tag 1a

Der Kurs der Aktie fällt während des Handelstages (untertägig) um 10% auf 90 CHF. Das Faktor-Zertifikat Long fällt – aufgrund des eingebauten Hebels von 8x – von 100.00 CHF auf 20.00 CHF (8x 10%). Da die Aktie auf diese Weise die eingebaute Verlustschwelle berührt oder unterschreitet, findet eine untertägige Indexanpassung statt. Der neue Referenzwert des Faktor-Index zur Berechnung der verbleibenden Tagesperformance liegt nun bei 20.00 CHF, die neue Verlustschwelle liegt nun bei 81.00 CHF (90% des neuen Aktienkurses zum Zeitpunkt der Indexanpassung).

Tag 1b

Die Aktie kann sich an demselben Tag wieder erholen und steigt um 5% auf 94.50 CHF. Auch diese Entwicklung wird beim Faktor-Zertifikat mit dem Faktor multipliziert – das Zertifikat steigt somit, ausgehend vom neuen Referenzwert, um 40% auf 28.00 CHF.

Tag 2

Am Folgetag steigt die Aktie von 94.50 CHF wieder auf ihren ursprünglichen Kurs von 100.00 CHF, verzeichnet folglich ein Plus von 5.82%. Das Faktor-Zertifikat steigt von 28.00 CHF auf 41.04 CHF.

Fazit

Obwohl sich der Aktienkurs über den gesamten Zeitraum hinweg betrachtet nicht verändert hat, steht das Zertifikat wesentlich tiefer, als zu Beginn. Der Grund liegt darin, dass der Aktienkurs seine Verlustschwelle – wenn auch nur vorübergehend – unterschritten hat. Die Performance des Faktor-Zertifikats wird in der Folge basierend auf dem neuen Referenzwert berechnet und notiert folglich am Ende tiefer, als dies zu Beginn der Fall war.

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