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US-Banken übertreffen Erwartungen

20. Juli 2020 | 3 Minuten
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Bereits im ersten Quartal haben Amerikas Grossbanken, Rückstellungen für die Corona-Pandemie gebildet. Allseits wurde ein Szenario wie 2008 befürchtet. Eine gute Diversifikation und die Politik der FED haben dem grössten Teil der Investmentbanken dazu verholfen, das zweite Quartal mit einem überaus positiven Ergebnis zu beschließen. Wie die Lage der amerikanischen Banken einzuschätzen ist, lesen Sie hier.

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Zwiespältige Erwartungshaltung im Vorfeld

Mit Spannung wurde seit Anfang dieser Woche die Veröffentlichung der Quartalszahlen der grössten amerikanischen Banken erwartet. Im Vorfeld existierten verschiedenste Mutmassungen über die Folgen des Coronavirus-Shutdowns auf das Geschäft der Geldhäuser. „Die Ergebnisse des zweiten Quartals werden chaotisch“, schrieb ein Jefferies-Analyst in Erwartung der Zahlen der Monate April bis Juni. Bereits im ersten Quartal haben die Banken hohe Rückstellung gebildet, um für Kreditausfälle, bedingt durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie, gewappnet zu sein. Anlagestrategen rechneten sogar mit einem Gewinnrückgang von knapp 70 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Als einen der Hauptgründe nannten viele die deutlich ausgeweitete Vorsorge für ausfallgefährdete Kredite. „Der Lockdown dürfte bei zahlreichen Kreditnehmern - Privat - wie Geschäftskunden - Spuren in den Vermögens-verhältnissen hinterlassen haben, weshalb einige Kunden Schwierigkeiten bekommen sollten ihre Bankkredite zu tilgen“, erklärte der Chefanlagestratege der Deutschen Bank Ulrich Stephan. Ausserdem belasten sinkenden Zinsmargen, als Folge des niedrigen Zinsniveaus, die Ergebnisse der Institute.

Auf der anderen Seite erwarteten Analysten gute Ergebnisse aus den Bereichen Investmentbanking und Handel. Von Banken, die in diesen Bereichen besonders stark aufgestellt sind, wurden positive Ergebnisse erwartet. Zum einen sollen volatilere Märkte die Provisionen aus dem Handelsgeschäft steigern und zum anderen mussten im zweiten Quartal viele Unternehmen Anleihen begeben und Aktien am Markt platzieren, um sich für die Corona-Krise zu wappnen, was dem Geschäft der Investmentbanken Auftrieb verleihen sollte.

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Starke Ausrichtung auf Finanzmärkte und Spendierlaune der FED helfen

Als Goldman Sachs am Dienstag dieser Woche die Quartalszahlen vorstellte, übertrafen diese sogar die Erwartungen der Analysten. Mit einem Gewinn von USD 2,42 Mrd. hat man die zweithöchsten Quartalseinnahmen der Firmengeschichte erzielt. Auch JP Morgan Chase und die Citigroup haben trotz gesunkener Gewinne die Prognosen der Analysten deutlich übertroffen. JPMorgan konnte sogar die höchsten Quartalseinnahmen in der Geschichte der Bank verzeichnen. Wie im Vorfeld bereits erwartet, konnten vor allem die Banken mit starker Ausrichtung auf das Investmentbanking besonders gute Ergebnisse erzielen. Angefacht von den Liquiditätsspenden der amerikanischen Zentralbank FED konnten sie von den steigenden Finanzmärkten profitieren. Durch die volatilen Marktbedingungen war der Handel äusserst lebhaft. Zudem sorgten eine Vielzahl an Unternehmensfinanzierungen für Beschäftigung bei den Investmentbanken. In Kombination trugen beide Faktoren wesentlich zu den guten Ergebnissen des zweiten Quartals bei.

Ebenfalls wie erwartet machten alle Banken im Kreditgeschäft mit Unternehmen Verluste. Bei Goldman Sachs ist das Unternehmensgeschäft verhältnismäßig klein und verursachte daher nur insignifikante Verluste. JPMorgan hatte bereits im ersten Quartal USD 10 Mrd. zurückgestellt, um für Verluste aus diesem Geschäftszweig abgesichert zu sein. Dennoch stand im zweiten Quartal ein Gewinn von USD 4,69 Mrd. zu Buche. Zudem kommt den US-Banken in diesem Zusammenhang der frühzeitige Rückzug aus dem europäischen Kreditgeschäft zugute. „America-first“ galt die Devise, da auf dem Heimatmarkt eine größere Nachfrage nach Krediten bestand und man in Europa eine Welle von Kreditausfällen fürchtete. Ausserdem übte die amerikanische Politik Druck auf die Banken aus, in der Krise vermehrt nationale Unternehmen zu unterstützen. Der Rückzug aus Europa stellt eine Kehrtwende in der Strategie der amerikanischen Institute dar. Diese hatten seit der Finanzkrise ihr Geschäft in Europa sukzessive ausgebaut und schliesslich die Marktführerschaft erlangt. Nichtsdestotrotz gibt man sich nur vorsichtig optimistisch was die kurz- bis mittelfristige Prognose angeht. „Trotz einiger neuer positiver makroökonomischer Daten und eines signifikanten Eingreifens der Regierung haben wir es immer noch mit Unsicherheiten zu tun, was den zukünftigen Weg der Wirtschaft angeht“, sagte der JPMorgan-Vorstandsvorsitzende Jamie Dimon zu der Veröffentlichung der Zahlen. Seine Bank sei jedoch dank einer starken Bilanz gut vorbereitet, „ein Hafen im Sturm zu bleiben“.

Die Aktie im Überblick

Die Aktie der Goldman Sachs Inc. wird aktuell bei USD 212,90 gehandelt (17.07.2020) gehandelt. Das Jahreshoch wurde bei USD 250,46 (17.01.2020) und das Jahrestief bei USD 130,85 (19.03.2020) erreicht. Bei Bloomberg setzen 16 Analysten die Aktie auf BUY, 10 auf HOLD und kein Analyst setzte sie auf SELL.

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Die Aktie derJPMorgan Chase Group wird aktuell bei USD 99,24 gehandelt (17.07.2020) gehandelt. Das Jahreshoch wurde bei USD 141,10 (02.01.2020) und das Jahrestief bei USD 76,91 (19.03.2020) erreicht. Bei Bloomberg setzen 16 Analysten die Aktie auf BUY, 12auf HOLD und 1 Analyst setzte sie auf SELL.

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