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Steigende Preise bei CO2-Emissionsrechten

1. Okt. 2021 | 6 Minuten
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Der Klimawandel, der insbesondere durch Treibhausgase verursacht wird, hält die Welt in Atem. Einer der wichtigsten Hebel, um der Klimaerwärmung Einhalt zu gebieten, sind CO2-Emissionsrechte und der Handel von darauf bezogenen CO2-Emissionszertifikaten.

ZU DEN PRODUKTEN

Der Klimawandel macht unserer Welt zu schaffen. Wetterextreme, Trinkwassernöte und Hunger oder auch das Artensterben in Flora und Fauna sind nur einige der verheerenden Folgen der globalen Erderwärmung. Um dem Einhalt zu gebieten, sind rasche Massnahmen gefordert. So wurde unter anderem im Pariser Klimaabkommen aus dem Jahr 2015 verabschiedet, die globale Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius zu senken.

Hauptauslöser für den Klimawandel sind die Treibhausgasemissionen. Um das in Paris definierte Klimaziel überhaupt erreichen zu können, müssen die Treibhausgase unbedingt so schnell und stark wie möglich reduziert werden. Ziel soll es sein, die Emissionen weltweit bis in die Jahre zwischen 2045 und 2060 auf null zurückzufahren.

CO2-Emissionszertifikate: was ist das?

Ein Mittel, das zur Reduktion von CO2 oder ähnlichen Treibhausgasen beitragen kann, sind CO2-Emissionsrechte bzw. Emissionszertifikate – in Europa auch EUA (European Union Allowance) genannt. Diese räumen Unternehmen das Recht ein, pro Emissionszertifikat eine Tonne CO2 oder ein äquivalentes Treibhausgas auszustossen. In Europa soll rund die Hälfte des Treibhausgasausstosses mittels solcher Zertifikate reguliert werden. Eingebunden sind insbesondere Unternehmen, welche besonders energieintensiven Branchen angehören, wie beispielsweise Energieunternehmen, Industriemetall-, Zement- und Papierproduzenten – und solche, die eine gewisse Unternehmensgrösse aufweisen. Diesen Unternehmen ist es nicht erlaubt, CO2 oder andere Treibhausgase auszustossen, ohne dass sie die dafür notwendige Anzahl an CO2-Emissionszertifikaten vorweisen können.

Cap and Trade: der Emissionshandel

Unternehmen, die die Umwelt stärker belasten, indem sie mehr CO2 ausstossen oder verursachen als sie durch die ihnen zustehenden Emissionszertifikate berechtigt sind, können sich Emissionszertifikate zukaufen. Klimafreundlichere Unternehmen, welche ihr Kontingent nicht ausschöpfen, brauchen weniger Emissionsrechte und können diese verkaufen. Der CO2-Ausstoss wurde so mit einem Preisschild versehen. In der EU limitiert die Europäische Kommission die Gesamtmenge der Emissionsrechte mit einer Obergrenze. Dabei ist geplant, diese Obergrenze von Jahr zu Jahr weiter zu reduzieren.

Das System wird als «Cap and Trade» bezeichnet und soll massgeblich dazu beitragen, die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen. Denn der Handel der Emissionszertifikate soll Unternehmen motivieren, in eine klimafreundlichere Produktion zu investieren. Je teurer die Emissionszertifikate, desto grösser die Anreize zu klimafreundlichen Investitionen. Werden die Emissionsrechte allerdings zu teuer, wären betroffene EU-Unternehmen im Vergleich zur weltweiten, nicht betroffenen Konkurrenz nicht mehr wettbewerbsfähig; es wäre dann zu befürchten, dass diese Unternehmen ins nicht regulierte Ausland abwandern. Eine gewisse Anzahl der Emissionszertifikate wird genau aus diesem Grund kostenlos vergeben, alle weiteren werden jedoch gehandelt. Zudem sollen die Güter der nicht betroffenen Unternehmen in Zukunft bei Importen mit einem Zoll belegt werden, um für mehr Gleichheit zu sorgen. Denkbar wären auch andere Ausgleichsmassnahmen, sodass sich nicht sicher davon ausgehen lässt, dass die vorgesehene jährliche Limitierung der Kontingente auch zu einem Preisanstieg im Handel der Emissionszertifikate führen wird.

Die Regulierung durch Emissionszertifikate wurde allerdings noch nicht auf alle «CO2-Sünder» ausgeweitet. So gibt es nach wie vor Branchen oder Unternehmen, die davon ausgeschlossen sind. Solange dies noch so ist, gibt es keinen starken finanziellen Anreiz, Massnahmen für die Reduzierung von CO2-Emissionen zu treffen. Um an den Klimazielen festhalten zu können, müssten aber auch solche Unternehmen in absehbarer Zeit mit eingebunden werden.

Erklärung Emissionshandel 2

Entwicklung von CO2-Emissionszertifikaten

Noch vor einigen Jahren lagen die Preise für CO2-Emissionszertifikate erheblich niedriger als heute – bei rund 5 Euro pro Zertifikat beziehungsweise pro Tonne CO2. Für Grosskonzerne, die dies bezahlen mussten, war das sehr preiswert. In der Folge waren ihre Bemühungen, die Emissionen gering zu halten, relativ gering.

Das hat sich inzwischen stark verändert. Die Klimapolitik wurde wesentlich verschärft und die Kontingente immer weiter herabgesetzt. Die Preise der Emissionszertifikate sind in der Folge erheblich angestiegen. Dies sei auch notwendig, um das gesetzte Klimaziel erreichen zu können. So hat beispielsweise die Europäische Union im Dezember des vergangenen Jahres wesentlich ehrgeizigere Klimaziele gesetzt: der Ausstoss von Treibhausgasen soll bis ins Jahr 2030 um 55%, anstatt der bisherigen 40%, gesenkt werden im Vergleich zum Jahr 1990. Ausserdem dürften die jährlichen Reduktionen noch weiter angehoben werden.

CO2-Emissionszertifikate wurden nicht zuletzt wegen der politischen Eingriffe erheblich teurer und haben im September dieses Jahres mit über 60 Euro Höchstwerte erreicht.

Preisentwicklung-CO2-Future

Mit den höheren Preisen könnten die Emissionszertifikate endlich das bewirken, was bereits vor Jahren erwartet wurde: die Energieproduktion aus fossilen Brennstoffen würde sich aufgrund des höheren Preises kaum mehr lohnen. In der Folge wird die Energieproduktion aus solchen Energiequellen immer weiter zurückgefahren, sodass vermehrt alternative Energiequellen eingesetzt werden.

Emissionshandel in der EU und der Schweiz

Der Emissionshandel in der Schweiz und in der EU zeigt also eine gewisse Wirkung, das Potenzial bleibt aber weiterhin gross. Erst im letzten Jahr wurden der schweizerische und der europäische Emissionshandel miteinander verknüpft. Befürworter erhoffen sich, dass noch weitere Länder und Weltregionen dazu kommen.

Der Preis der CO2-Emissionszertifikate investierbar gemacht

Aus der Preisentwicklung der CO2-Emissionszertifikate könnten sich auch interessante Anlagechancen für Anleger ergeben. Grundsätzlich kann in die Emissionsrechte mittels der an Terminbörsen gehandelten Futures (Terminkontrakte) investiert werden. Um Anlegern die Partizipation an dieser Preisentwicklung zu ermöglichen, hat Vontobel verschiedene Zertifikate auf den ICE ECX EUA Future im Angebot, der die Preisentwicklung der CO2-Emissionszertifikate abbildet.

Der Basiswert: ICE ECX EUA-Future

Beim ICE ECX EUA Future handelt es sich um einen an der zur Intercontinental Exchange (ICE) gehörenden Terminbörse ICE Endex mit Sitz in den Niederlanden gehandelten Terminkontrakt auf das CO2-Emissionsrecht. Charakteristisch für den Handel mit Terminkontrakten ist die Vereinbarung, einen Vermögensgegenstand (in diesem Fall das CO2-Emissionsrecht) zu einem bestimmten Preis an einem bestimmten Datum in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen. Diese Vereinbarung erlaubt es Käufern, den Preis für die Emission einer bestimmten Menge von Treibhausgasen (CO2) zu einem bestimmten Datum in der Zukunft festzuschreiben. Durch die im Voraus monatlich feststehenden Verfallstermine der Kontrakte muss, wenn die Position im Markt aufrechterhalten werden soll, die Position in dem verfallenden Future-Kontrakt regelmässig in einen Kontrakt mit späterem Verfallstermin gewechselt werden.

Da es sich bei einem Future um ein Termingeschäft handelt, kann die Wertentwicklung des Futures von der Wertentwicklung der betreffenden CO2-Emissionsrechte, auf die sich der Future bezieht, abweichen. Das ist beispielsweise dann der Fall, wenn der Future an der Terminbörse mit einem Auf- oder Abschlag gegenüber den CO2-Emissionsrechten gehandelt wird, weil bestimmte Marktfaktoren im Terminmarkt anders bewertet werden als im Kassamarkt für die CO2-Emissionsrechte.

Die Produkte

Die Produkte auf den ICE ECX EUA Future sind anschauliche Beispiele, wie mit Strukturierten Produkten «exotische» Basiswerte oder Märkte zugänglich gemacht werden können.

Tracker-Zertifikat

Mit dem Tracker-Zertifikat auf den ICE ECX EUA Future erhalten interessierte Anleger ein Anlageinstrument an die Hand, um an der Kursentwicklung von CO2-Emissionsrechten teilzunehmen. Das Tracker-Zertifikat ermöglicht es Anlegern – unter Berücksichtigung der Managementgebühr – 1:1 an der Kursentwicklung des ICE ECX EUA Future zu partizipieren. Anleger können dank der unbeschränkten Laufzeit des Tracker-Zertifikats ihren Anlagehorizont selbst bestimmen. Der Emittent des Tracker-Zertifikats hat allerdings die Möglichkeit, die Laufzeit des Produkts durch Kündigung des Zertifikats zu beenden.

Mini-Futures

Eine alternative Möglichkeit, an der Kursentwicklung des CO2-Futures teilzunehmen, bieten Mini Futures. Egal, ob Sie davon ausgehen, dass die Kurse steigen oder fallen, mit den Long beziehungsweise Short Mini Futures auf den ICE ECX EUA Future können Sie – entsprechend ihrer eigenen Markterwartung – sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse setzen.

Mini Futures bieten schon ab einem geringen Kapitaleinsatz die Möglichkeit, an der Entwicklung des Basiswerts zu partizipieren – und zwar gehebelt und in beide Richtungen. Die Produkte haben eine unbegrenzte Laufzeit, sofern diese nicht durch das Erreichen des Stop-Loss-Levels beendet wird. Erreicht oder unterschreitet der Kurs des Basiswerts die jeweils geltende Barriere während der Beobachtungszeit (Barrieren-Ereignis), dann verfallen die Mini Futures unmittelbar und werden auf Basis des sogenannten Stop-Loss-Referenzpreises zurückgezahlt. Weitere Informationen enthalten die auf der Produktseite abrufbaren Prospekte (Termsheet sowie das Basisinformationsblatt.)

Constant Leverage-Zertifikate

Das Constant Leverage-Zertifikat bildet die Wertentwicklung eines zugrunde liegenden Faktor-Index auf den ICE ECX EUA Future ab. Auf diese Weise können Anleger an stabilen – steigenden oder fallenden – Kurstrends teilnehmen. Je nach Markterwartung können Anleger überproportional an der Kursentwicklung des Referenzwertes in Form von Tagesrenditen partizipieren. Der Faktor (Hebel) ist dabei über die gesamte Laufzeit konstant, weswegen das Investment einer Wiederanlage auf täglicher Basis gleicht. Weitere Informationen enthalten die auf der Produktseite abrufbaren Prospekte (Termsheet sowie das Basisinformationsblatt.)

Warrants

Anleger können mit Hilfe von Warrants mit geringem Kapitaleinsatz überproportional (gehebelt) an der Kursentwicklung des ICE ECX EUA Future partizipieren. Mit Call-Warrants können Anleger an steigenden Kursen partizipieren, mit Put-Warrants wird auf fallende Kurse gesetzt. Während die klassische Form eines Warrants über einen Verfallstermin verfügt, gibt es weitere Arten von Warrants beispielsweise ausgestattet mit einer (sogenannten) Knock-Out Barriere oder Warrants mit Knock-Out und ohne im Voraus feststehenden Verfallszeitpunkt (Open End). Wenn der Basiswert bei Knock-Out Produkten das Knock-out Level erreicht hat, verfällt der Warrant sofort wertlos. Weitere Informationen enthalten die auf der Produktseite abrufbaren Prospekte (Termsheet sowie das Basisinformationsblatt.)

Da sich alle genannten Produkte auf Terminkontrakte (Futures) beziehen, sollte der sogen. Roll-Over beachtet werden: Futures haben jeweils einen bestimmten Verfalltermin, daher muss der Future als Referenzwert eines Produkts ohne entsprechende Laufzeitbegrenzung regelmässig durch einen länger laufenden Future ersetzt werden. Im Zusammenhang mit dem Roll-Over spielt es eine Rolle, ob der Kurs des länger laufenden Futures, in den „gerollt“ wird, über oder unter dem Preis des verfallenden Futures liegt. Je nach Kursabweichung kann die Durchführung des Roll-Over die Wertentwicklung eines Produkts mit einem Future als Basis- oder Referenzwert nachteilig beeinflussen, obwohl der Roll-Over in der Regel kursneutral unter Anpassung der Produktausstattung vorgenommen wird.

Weitere Details finden Sie in unserer Publikation «Informationen zu CO2-Emissionsrechten», das ebenfalls über die Produktseite abrufbar ist.

ZU DEN PRODUKTEN

Anleger tragen bei allen Produkten das Ausfallrisiko des Emittenten.

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