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Social Media im Rausch der Expansion

1. März 2015 | 4 Minuten
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Die Social Media haben das Internet und die Art, wie wir kommunizieren, revolutioniert. Facebook, Twitter, LinkedIn – sie und viele andere haben dazu beigetragen, dass sich ein neuer Internetzweig in kurzer Zeit etablieren konnte.

Wir leben heute in einer Welt, in der eine durch das Internet und Social Media weiterentwickelte Realität Tatsache geworden ist. Soziale Netzwerke sind aus unserem kommunikativen Alltagsleben nicht mehr wegzudenken: Persönliche Statements werden veröffentlicht, Bilder und Erfahrungen geteilt, berufliche Kontakte gepflegt. Social Media haben das Internet und die Art, wie wir kommunizieren, verändert – und sind dabei sogar zu einem Synonym des Internets selbst geworden. Kaum einer wagt noch zu behaupten, soziale Netzwerke seien ein vorübergehendes Phänomen, das wieder verschwinden werde. Ihre Entwicklung beschränkt sich nicht mehr nur auf private Zwecke und so profitieren auch Unternehmen von den neuen Chancen, beispielsweise über die Erschliessung neuer Marktsegmente und die Nutzung zusätzlicher Vermarktungs- und Absatzkanäle.

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Das wirtschaftliche Potenzial ist weiterhin gross, denn Social Media gewinnen immer mehr Einzug in alltägliche Lebensgewohnheiten – kultur- und länderübergreifend. Die Grafiken 1 und 2 lassen Zahlen sprechen: Der Trend weltweiter Social-Media-User verläuft steigend. Das grösste Entwicklungspotenzial liegt dabei in China und Indien.

Basis für neue Geschäftsmodelle

Zwar gelten Social Media immer noch als junge Branche, dennoch verändern sie schon ganze Wirtschaftskreisläufe. Gemäss einer Studie von Bitcom glaubten 62 % der Social Media nutzenden Firmen bereits im Januar 2012, dass die Bedeutung von sozialen Medien für ihr Unternehmen weiter wachsen würde. Bei den befragten Grossunternehmen waren es sogar 89 %. Die innovative Weiterentwicklung von «etwas Bestehendem» ist dabei das eine. Doch inwiefern können Social Media eine Basis für völlig neue Geschäftsmodelle schaffen? Uber, eines der im letzten Jahr am höchsten bewerteten und vielversprechendsten Start-ups ist ein gutes Beispiel für ein bislang nie dagewesenes Business-Konzept. Es handelt sich um einen Online-Vermittlungsdienst von Fahrgästen an Mietwagen auch mit privaten Fahrern. Die Vermittlung erfolgt flexibel und kostengünstig über eine Smartphone-App oder eine Website – ein Modell, das sich gemäss vieler Branchenexperten international etablieren wird.

Innovatoren kaufen

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Man muss allerdings nicht immer bei null anfangen, um innovativ und erfolgreich zu sein. Grosse Internet-Giganten wie Facebook und Google machen es vor: Sie verfügen meist über riesige Cash-Reserven und nutzen gute Gelegenheiten, um ganz einfach «auf Einkaufstour zu gehen». Denn immer neue Start-ups schiessen wie Pilze aus dem Boden – sofern man das «nötige Kleingeld» hat, reicht es, zuzugreifen. Es handelt sich um eine effektive Methode der grossen Etablierten, um entweder neue und zukunftsträchtige Geschäftsfelder zu erschliessen oder potenziell starke Newcomer von vornherein auszumerzen. Facebook kaufte im Februar 2014 den Messenger- Dienst WhatsApp für stolze 19 Milliarden US-Dollar. Grafik 3 zeigt den Preis von weiteren Facebook-Übernahmen seit 2009.

Newcomer setzen sich durch

Immer funktioniert es aber nicht. Ende 2013 scheiterte beispielsweise Facebooks Drei-Milliarden- Übernahme von Snapchat. Der Kauf des Online-Bilderversenders sollte das grösste soziale Netzwerk der Welt verjüngen, denn Snapchat lockt vor allem jugendliche Nutzer an. Schliesslich äusserte Yahoo-Chefin Mayer knapp ein Jahr danach, sie wolle den Online- Fotodienst für zehn Milliarden Dollar kaufen. Den Snapchat-Rivalen Blink hatte sie sich schon im Mai einverleibt. Es gibt einen einfachen Grund für das Werben um Snapchat:

Der Newcomer kann etwas, das andere nicht können. Bilder, die online verschickt werden, lösen sich wenige Sekunden nach dem Ansehen von selbst wieder auf.

Dass man Newcomer grundsätzlich nicht unterschätzen sollte, zeigen auch zwei innovative Blogging-Plattformen: Bei Facebook verbrachte ein Besucher vor wenigen Jahren im Schnitt 405 Minuten, auf Platz zwei und drei folgten schon TumbIr und Pinterest (Wall Street Journal, Februar 2012). Die beiden sind gute Beispiele für die vielen weiteren «No Names», deren Namen vielleicht schon bald in aller Munde sein könnten. Um jüngere Nutzer anzulocken, übernahm Yahoo letztendlich Tumblr. Bei Pinterest handelt es sich um die Website, auf der User Fotos tauschen und bereitstellen können. Wie aus dem Nichts kommend, gelangte die Online-Pinnwand zu enormer medialer Aufmerksamkeit, als sie im Januar 2012 von mehr als elf Millionen «Unique Visitors» besucht wurde. Mittlerweile gilt Pinterest mit seinen 38.6 Millionen Usern im Januar 2014 als die am schnellsten wachsende, unabhängige Website der Geschichte (compete.com).

Facebook: Nordamerikanische User sind «monetarisiert»

Doch zurück zu Facebook: Das grösste soziale Netzwerk der Welt gilt nach wie vor als Treiber für die rasante Entwicklung des Online- Marketing und Social-Advertising. Sieht man sich die gigantischen Nutzerzahlen an, wundert man sich nicht über die fulminanten Unternehmensgewinne. Im Jahr 2014 hat Facebook vor allem dank seines florierenden Mobil-Werbegeschäftes Einkünfte in Höhe von 12 Milliarden Dollar erwirtschaftet, was fast zu einer Gewinnverdoppelung auf 2.9 Milliarden Dollar führte. Makel lassen sich sicherlich immer finden und so scheint der einzige Schönheitsfehler Facebooks in der Diskrepanz zu bestehen, wie das Unternehmen seine User in verschiedenen Weltregionen «monetarisiert». So fällt es dem amerikanischen Unternehmen deutlich leichter, seine User auf dem nordamerikanischen Kontinent «zu Geld zu machen». Die Profitabilität von Usern in anderen Weltregionen hinkt noch deutlich hinterher (Facebook; Januar 2014).

Twitter: der «Hashtag», ein lukratives Geschäftsmodell

Während Facebook keinerlei Anstrengung für die weitere Erschliessung der aufstrebenden Regionen scheut und vor allem in Asien um Kunden und User-Zahlen buhlt, hat Twitter wieder einmal bewiesen, dass sein Geschäftsmodell funktioniert. Zwar behaupten böse Zungen, Twitter habe mit der Veröffentlichung seines Unternehmensergebnisses im Januar 2015 gezeigt, dass es wohl nie so gross werden könne wie Facebook. Doch wen kümmert es? Twitter hat seine aktive User-Basis um 20 % gegenüber dem Vorjahr gesteigert. Die Erlöse kletterten sogar schneller als die Nutzerzahlen: Im vierten Quartal 2014 hat das Unternehmen, das den «Hashtag» weltberühmt gemacht hat, seine Einkünfte mit 479 Millionen Dollar fast verdoppelt – und sämtliche Analystenerwartungen übertroffen (Twitter; Januar 2015).

LinkedIn: Mit Talentlösungen zum Erfolg

Auch LinkedIn gehört zu den Erfolgreichen der Social-Media-Welt. Die aktuell traumhafte Geschäftsentwicklung des Profi-Netzwerkes spricht Bände: LinkedIn, das die Nische «Business Contacts» besetzt, hat im vergangenen Geschäftsjahr stattliche 2.22 Milliarden US-Dollar an Einkünften generiert. Im Vorjahr waren es noch 1.53 Milliarden und im Jahr 2010 gerade mal gute 120 Millionen Dollar. Die LinkedIn-Erlöse sind mehrheitlich «Talent- Lösungen» zuzuschreiben, wovon der grösste Beitrag das Online-Recruiting lieferte, gefolgt von Marketing-Lösungen und Premium-Mitgliedschaften. Ende 2014 konnte LinkedIn auf insgesamt mehr als 347 Millionen registrierte Mitglieder blicken (LinkedIn; 2009, 2014).

In Social-Media-Unternehmen investieren

Die Social Media werden spannend bleiben, denn der Branche dürfte eine anhaltend positive Zukunft bevorstehen. Für Anleger, die in das Thema investieren möchten, wurde im Oktober 2014 der «Solactive Social Media Titans Performance-Index» aufgelegt. Er reflektiert die Wertentwicklungen von Aktien aussichtsreicher Unternehmen, die über ihr Geschäftsmodell einen massgeblichen Teil des Firmenumsatzes im Bereich Social Media erwirtschaften. Bei den sogenannten Social- Media-Titanen handelt es sich um grosse Unternehmen mit bereits etablierten Geschäftsmodellen. Konzepte von Newcomern müssen sich erst bewähren. Der Index wird zweimal im Jahr angepasst, die erstmalige Anpassung wird im April 2015 erfolgen. Das VONCERT Open End auf den «Solactive Social Media Titans Performance-Index» macht den Index investierbar. Anleger partizipieren mit dem Tracker-Zertifikat nahezu 1 : 1 an potenziellen Kurssteigerungen des Index, aber auch an möglichen Verlusten.

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