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Positiver Ausblick für deutsche Technologie-Unternehmen

15. Feb. 2021 | 3 Minuten
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Während das vergangene Jahr für die deutschen Technologie-Unternehmen überwiegend schwierig und von negativen Meldungen geprägt war, gelang es diesen zum Ende des Jahres hin und im neuen Jahr 2021 wieder für einen positiven Ausblick zu sorgen. So gelang dem Softwarehersteller SAP nach einem schlechtem dritten Quartal 2020 die Rückkehr auf die Erfolgsspur. Ebenso setzt die Infineon Technologies AG mit Quantencomputing auf einen sehr vielversprechenden Trend. Bei Siemens beendet der scheidende Vorstandschef Joe Kaeser seine Ära erfolgreicher als erwartet.

SAP überzeugt mit Qualtrics IPO

Europas grösster Softwarehersteller SAP überzeugte jüngst durch den mehr als gelungen Börsengang seiner Marktforschungstochter Qualtrics in den USA. Gerade nach der Veröffentlichung der schlechter als ursprünglichen erwarteten Quartalszahlen im vergangenen Oktober und dem daraus resultierenden Kurssturz, hilft die positive Meldung vom Qualtrics IPO dem Konzern aus Walldorf. SAP hatte das Unternehmen, welches sich auf Marktforschungs-Software konzentriert vor gut zwei Jahren für 8 Mrd. US-Dollar erworben. Die Aktie von Qualtrics startete bei einem Kurs von 30 US-Dollar je Aktie und legte direkt am Handelstag an der Nasdaq rund 40 Prozent zu und so wurde der Kurse am Ende des ersten Handelstags auf 45.50 US-Dollar bewertet. Infolgedessen stieg der Börsenwert des Unternehmens von den anfänglichen 15 Mrd. US-Dollar nach den Kursaufschlägen zu Handelsbeginn auf mehr als 20 Mrd. US-Dollar. Der Börsengang ist ein grosser Erfolg für SAP und Ihren Vorstandschef Christian Klein, da der DAX-Konzern lediglich 16 Prozent seiner Anteile abgegeben hat. Die verbliebenen 84 Prozent an der Tochter Qualtrics bleiben im Besitz von SAP. Der hohe Erlös aus dem Börsengang soll laut SAP unter anderem in die US-Tochter Qualtrics investiert werden, um so langfristig weiter Wachstum zu generieren. Des Weiteren plant der Vorstand laut Finanzchef Luka Mucic den Erlös von den rund 2 Mrd. Euro für die Senkung der Schulden und für eine Erhöhung der Dividende von SAP zu verwenden. Die positive Resonanz der Analysten liess nicht lange auf sich warten und so erhöhten die Analysten der Deutschen Bank, DZ Bank und der Privatbank Berenberg ihr jeweiliges Kursziel. Nicht nur der Börsengang von Qualtrics, sondern auch der gelungene Transformationsprozess hin zu Cloud-Software verhelfen dem Kurs der Aktie von SAP nach der Korrektur im Oktober 2020 zuletzt peu à peu zu steigen.

Machtwechsel bei Siemens

Während seiner Amtszeit kämpfte der scheidende Vorstandschef Joe Kaeser stets um die Anerkennung am Aktienmarkt. Nun gegen Ende der Ära Kaeser gelingt es ihm, die Börsianer endlich zu überzeugen. Nach einem laut vielen Analysten sehr starkem ersten Quartal entwickelte sich der Kurs der Aktie des Münchner Technologiekonzerns auf ein Rekordhoch von 131.34 Euro. Trotz des aufgrund der Pandemie schwierigen Jahres gelang es Siemens in den Kernsparten den operativen Gewinn (EBITA) zwischen Oktober und Dezember zu steigern. Insbesondere das Industriegeschäft und die Medizintechnik-Sparte Siemens Healthineers sorgten für eine positive Überraschung bei den Analysten. Gerade durch die in der Krise gekürzten Marketing- und entfallenden Reisekosten halfen dem Unternehmen aus München bei ihrem Sparkurs. Ebenso treibt die starke Nachfrage aus der Volkrepublik China die Kurse nach oben. Nun kann sich Joe Kaeser auf der Hauptversammlung am 3. Februar nach mehr als sieben Jahren an der Spitze des Technologiekonzerns mit einem positiven Ergebnis verabschieden. Nach mehr als 40 Jahren im Unternehmen verlässt Kaeser Siemens und der bisherige Vize und Technologievorstand Roland Busch wird neuer CEO. Der promovierte Physiker ist bereits seit 1994 im Unternehmen und gilt als pragmatisch und lösungsorientiert. Während Vorgänger Joe Kaeser radikale Veränderungen vornahm wie beispielsweise die Abspaltungen der Sparten Healthineers und Energy, werden von Roland Busch deutlich weniger Reformen erwartet und so liegt der Fokus des neuen CEOs auf der Fortsetzung des erfolgreichen Kurses.

Infineon setzt auf Quantencomputing

Die Infineon Technologies AG möchte bei der Entwicklung von wegweisenden Technologien für die Zukunft mitmischen. Deshalb arbeitet das Unternehmen mit Hauptsitz in Neubiberg zusammen mit vier weiteren Firmen an dem sogenannten „Deutschen Quantencomputer auf der Basis von supraleitenden Qubits“ Projekt. Qubits sind elementar wichtige Hardware Bausteine für einen Quantencomputer. Infineon sieht die Weiterentwicklung bereits bestehender Quantencomputer als Chance um den üblichen Computer in einigen Anwendungsbereichen abzulösen. Denn die neue Technologie könnte nicht nur für die Pharmaindustrie, sondern auch für die Automobil-, Luftfahrt- und die Finanzindustrie von grossem Nutzen sein. Bei letzterer könnte der Quantencomputer dazu verwendet werden, neue Erkenntnisse aus Finanzanalysen zu generieren. Das Projekt, welches in den nächsten vier Jahren fertiggestellt werden soll, wird auch vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit insgesamt 14.5 Mio. Euro gefördert.

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