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Leben, Arbeit und Lifestyle – drei Lebenswelten der «jung gebliebenen Alten»

7. Sep. 2017 | 5 Minuten
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Sich wohlfühlen, arbeiten und leben – die Bedürfnisse der heutigen «Silver Society». Die Ansprüche der wachsenden Gruppe steigen und es könnte sich lohnen, darauf zu reagieren. Drei Themenindizes, die vom demografischen Wandel profitieren.

Wie alt fühlen Sie sich, welches Alter würden Sie nennen?, lautete die Originalfrage, die 4197 deutschen Probanden über 65 im Rahmen einer von Generali publizierten Altersstudie im November 2012 gestellt wurde. Mit Blick auf die steigende Lebenserwartung und gute gesundheitliche Verfassung ist es nicht verwunderlich, dass sich die Befragten im Schnitt deutlich jünger fühlten, als sie waren. «Altsein» an einen bestimmten kalendarischen Moment zu koppeln, werde immer weniger sinnvoll, kommentiert das deutsche Zukunftsinstitut in seinem auf der Website publizierten Artikel «Silver Society: Die neue Alterskultur». Die gesellschaftliche Alterung sei dabei, sämtliche Bereiche unseres Lebens zu verändern – auf positive Weise. Neue Lebenswelten von «Junggebliebenen» zeigten zudem, dass Grenzen zwischen den Generationen zunehmend verschwimmen und das Alter für viele Menschen nicht mehr wie früher das Ende, sondern der Anfang sei.

«Silver Society» formt neuen Lifestyle

In einem Interview, das im Vontobel-Anlagemagazin «derinews» im November 2016 veröffentlicht wurde, erklärte Professor Höpflinger, Wissenschaftler und anerkannter Generationenforscher, dass Menschen heute nicht nur länger leben, sondern auch länger gesund bleiben. Die Schweiz gehöre zum Beispiel zu den Ländern, bei denen die Anzahl an gesunden Lebensjahren stärker angestiegen ist als die Zahl der Lebensjahre insgesamt. Mehr ältere Menschen seien wirtschaftlich abgesichert und eine bedeutende Mehrheit älterer Menschen (65+) profitiere von einer komfortablen finanziellen Lage. Daher bleiben mehr Menschen auch im Rentenalter aktiv.

Werden Senioren zu Schlüsselfaktoren der Wirtschaft? Die Ergebnisse zahlreicher Umfragen und Studien, aber auch die wachsende Grösse der Personengruppe selbst lassen die Frage mit einem klaren Ja beantworten. Hinzu kommt: Als erfahrene Kunden sind Ältere oft sehr anspruchsvoll. Produkte und Dienstleistungen, die mit den herrschenden demografischen Entwicklungen in Verbindung stehen, werden immer mehr zum Konsumgut, das je nach Bedürfnis aktiv und bewusst nachgefragt sein wird. Es ist ein fruchtbarer Boden für neue Geschäftszweige – vorausgesetzt, man richtet seine Produkte und Dienstleistungen perfekt auf die Bedürfnisse der «Silver Society» aus.

Konsumgut «demografische Produkte und Dienstleistungen»

Wegen ihrer Kauflaune ist die ältere Generation von vielen Konsumgüterproduzenten schon lange als lukrative Zielgruppe identifiziert worden. Die steigende wirtschaftliche Bedeutung der Senioren führt aber auch zu einem intensiver werdenden Wettbewerb, den es zu bestehen gilt. In der Folge müssen Produkte und Dienstleistungen äusserst zielgenau an individuelle Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst werden. Doch mit diesen Herausforderungen sind nicht nur unternehmerische Risiken verbunden. Es entstehen auch Chancen für alteingesessene Player wie Newcomer gleichermassen – sofern sie kluge Strategien verfolgen. Profitieren dürften gemäss vieler Experten zum Beispiel Unternehmen aus Sektoren wie Ferien und Unterhaltung.

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Demografie-Index mit Besonderheit

Da Aktienkurse vom Unternehmenserfolg oftmals beflügelt werden, könnten sich schliesslich auch Anleger den langfristigen Demografie-Trend zunutze machen. Eine interessante Aktienanlage lässt sich zum Beispiel mittels des Solactive Demographic Opportunity Performance-Index umsetzen: Das Demografie-Barometer legt Investoren über eine einzige Transaktion einen effizienten und zugleich transparenten Zugang zu bis zu 20 Aktien, die quantitativen und qualitativen Anforderungen genügen. Alle Unternehmen müssen aus den Bereichen Erholung, Freizeit, medizinische Spezialgebiete, Medikamente oder Pflege stammen. Grafik 1 veranschaulicht das Indexkonzept. Eine Besonderheit des interessanten Demografie-Index ist, dass auch tiefe Kursschwankungen als Auswahlkriterium hinzugezogen werden. Dies, um potenzielle Risiken zu reduzieren.

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Alter nicht gleich Alter

Es leuchtet ein, dass nicht nur die Pharmazeutik, sondern der gesamte Gesundheitssektor vom Lifestyle-Wandel der «Silver Society» geprägt wird. Zum einen dürfte der Bedarf an adäquaten Medikamenten für ein allgemeines Wohlbefinden stark ansteigen, doch das tut auch das Bedürfnis nach angepasster gesundheitlicher Infrastruktur. Dabei stellt sich die Frage, wie Gesundheitseinrichtungen künftig ausgestaltet werden sollten. «Alter nicht gleich Alter, stellt Generationenforscher Höpflinger in seinem Age Report II 2009 fest. «Die Altersprozesse von Menschen sind vielfältig und mehrdimensional.» In der Folge implizieren die enormen Unterschiede von Alterungsprozessen zum Beispiel die Notwendigkeit einer Vielfalt an Wohnformen. Eine altersadäquate Wohnung kann je nach Verlauf des Alterns sehr unterschiedliche Rahmenbedingungen voraussetzen. Ein Grund, weshalb die «infrastrukturelle Versorgung» im Zuge des demografischen Wandels an Bedeutung gewinnt und innovative Konzepte gefragt sind wie nie.

Gesundheitseinrichtungen machen sich fit

Für Menschen, die ein hohes Alter aufweisen, werden betreute Wohnformen (Wohnen mit Service) immer wichtiger, wobei Höpflinger im zuvor erwähnten derinews-Interview bemerkt, dass sich unter 80-Jährige gleichzeitig immer stärker dagegen wehren, dabei als «alt» zu gelten. In den Vordergrund rücken somit sogenannte alternative Wohnformen wie ambulant betreute Wohngemeinschaften und Mehrgenerationenhäuser, aber auch Wohnungen mit Pflegedienst und Wohngemeinschaften mit Altersgenossen. In westlichen Nationen steigt die Wertschöpfung der Leistungen von Spitälern sowie Senioren- und Pflegeheimen bereits seit Jahren kontinuierlich an und den neuen Lösungen für altersgerechtes Wohnen wird vor dem Hintergrund der Altersverschiebungen eine weiterhin rosige Zukunft vorausgesagt. Dabei bildet das Vorhandensein einer hochwertigen Infrastruktur jedoch erst die Grundvoraussetzung für eine gute gesundheitliche Versorgung – und den Erfolg von im Sektor operierenden Unternehmen.

Gesundheitsindex, der Akzente setzt

Von einem potenziell wachsenden Gesundheitsmarkt dürften Anbieter profitieren, die mit ihren Aktivitäten an der Bereitstellung gefragter Einrichtungen beteiligt sind oder entsprechenden Einrichtungen innovative und hochwertige Lösungskonzepte und Dienstleistungen anbieten. Dazu zählen spezielle Spital- und Pflegeeinrichtungen, Seniorenresidenzen und mobile Infrastrukturanbieter. Es sind Unternehmen, die entweder selbst fortschrittliche und altersgerechte Wohnkonzepte ermöglichen oder dank ihres Serviceangebotes das Wohnen zu Hause sowie innovative Wohneinrichtungen unterstützen.

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Möchten Anleger von einem potenziellen Wachstum des Gesundheitsmarktes profitieren, können sie dies hauptsächlich mit Anlageprodukten, die sich ausschliesslich auf Pharmaunternehmen – und damit Medikamentenhersteller – konzentrieren. Eine Investition in den «Solactive Health Care Facilities Performance-Index» hingegen bietet zusätzliche interessante Aussichten innerhalb des Gesundheitssegmentes, nämlich in die Titel von interessanten Gesundheitseinrichtungen. Investoren könnten so nicht nur neue oder auch bislang nicht dagewesene «Health Care»-Positionen innerhalb ihres Portfolios aufbauen, sondern auch bereits bestehende Gesundheitspositionen akzentuieren.

Arbeiten im Alter

Sicherlich wird der demografische Wandel eine wachsende Nachfrage mit sich bringen und dies sollte der Industrie letztlich neue Geschäftsfelder eröffnen. Verschiedene Unternehmen haben bereits damit begonnen, sich auf diese neuen Herausforderungen vorzubereiten. Doch geht es bereits heute schon nicht mehr nur um Lifestyle oder Art des Wohnens. Die «Silver Society» möchte auch länger ihren Beruf ausüben als es bei den Generationen früher der Fall war. Die Gründe dafür sind vielfältig: eine deutlich verbesserte Fitness in vorangeschrittenem Alter oder ganz einfach die Freude an Beruf und Arbeit. Dies kommt den Volkswirtschaften alternder Gesellschaften zugute.

Industrie 4.0: Roboter werden zum effektiven Kollegen

Arbeiten im Alter – davon konnten bislang nicht viele Interessierte profitieren. Das physische Wohlbefinden blieb in zahlreichen Fällen ein Hindernis. Hinzu kommen besonders schwere körperliche Belastungen in vielen Berufen. Die Fitness der heutigen Silver Surfer hat das geändert – der «Industrie 4.0» sei Dank. Der Megatrend wird laut Experten eine Lösung für viele Arbeitende der älteren Generationen darstellen, die ihren Beruf gerne länger ausüben möchten. Die Automatisierung macht es möglich; sie verändert derzeit ganze Arbeitslandschaften – und prägt das Arbeitsumfeld der arbeitenden «Silver Society». Sicherlich wird Industrie 4.0 auch dazu führen, dass viele Arbeitsplätze verschwinden. Monotone, ergonomisch kritische und Hochgeschwindigkeitsapplikationen sind die Felder, in denen der Roboter den Menschen bereits heute ersetzt. Und mit zunehmend kognitiven Fähigkeiten des automatisierten Kollegen – Sehen, Hören, Fühlen – und dem Potenzial aus künstlicher Intelligenz verschiebt sich die Grenze immer weiter.

In einigen Bereichen wird der Roboter aber auch zum neuen Kollegen. Mensch und Maschine werden Hand in Hand arbeiten und damit als effizientes Team agieren. Während der Roboter sehr gut darin ist, schwere Lasten zu heben, präzise Bewegungen wiederholt auszuführen und monotone Aufgaben zu übernehmen, sind die kognitiven und zum Teil sensitiven Fähigkeiten des Menschen überragend; beide ergänzen sich sehr gut. Aufgrund der Alterspyramide in westlichen Ländern ist es für Unternehmen ohnehin zunehmend wichtig, die alternde Belegschaft zu unterstützen und zu entlasten. Es ist für sie eine notwendige Bedingung, um global konkurrenzfähig zu bleiben. Dabei geht es zunächst um Arbeitsplätze mit einer schlechten Ergonomie – hier sollen und können Roboter Hand in Hand mit Werkern zusammenarbeiten, um sie zu entlasten.

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Industrie 4.0: die vierte industrielle Revolution

Die vierte industrielle Revolution hat gerade begonnen. Ausgelöst wurde der als Industrie 4.0 bezeichnete Megatrend durch das «Internet der Dinge und Dienste», das derzeit Einzug in die verarbeitende Industrie hält und Volkswirtschaften in mehrfacher Hinsicht Vorteile beschert – zum Beispiel die Aufrechterhaltung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit. Relevant ist der Megatrend wie zuvor ausgeführt aber auch in Bezug auf den demografischen Wandel. Um Investoren am potenziellen Aufwind der Digitalisierung der industriellen Produktion teilhaben zu lassen, wurde der Industry 4.0 Performance-Index lanciert. Abgebildet werden darin die Kursentwicklungen von bis zu 20 Unternehmen, die ihren Hauptumsatz im Industrie-4.0-Segment generieren. Auch dieses Barometer wird halbjährlich nach festgelegten quantitativen und qualitativen Auswahlkriterien neu zusammengesetzt (Grafik). Ein Indexberater – Experte bei Technologieinvestments – überträgt die Selektionskriterien des bewährten Anlagestils «Value Investing» auf den Technologiesektor und berücksichtigt bei der Analyse die Aspekte Eintrittsbarriere, Marktwachstum, Managementqualität und Internationalität.

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Wohlbefinden, Arbeit und Lifestyle: Es sind drei Lebenswelten, die sich im Zuge des demografischen Wandels verändern bzw. stark entwickeln. Die drei vorgestellten Themenindizes machen «infrastrukturelle Versorgung», «Lifestyle und Wohlbefinden» sowie «Industrie 4.0» für interessierte Investoren innerhalb dreier Subthemenbereiche investierbar. Dies durch verschiedene Währungstranchen einfacher Partizipations-Zertifikate, die mittels nur Transaktion thematisches Investieren effizient ermöglichen.

Index Factsheet Indsutrie 4.0 Index Factsheet Healthcare Index Factsheet Demografie

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