Kaffee und Zucker so günstig wie seit 10 Jahren nicht mehr

Kaffee und Zucker so günstig wie seit 10 Jahren nicht mehr

Mittwoch, 22. August 2018Lesezeit: 2 Minuten

Die Währungskrise in der Türkei zieht auch weitere Schwellenlandwährungen mit in den Keller und so stehen auch Agrarrohstoffe wie Kaffee oder Zucker unter Druck. Kaffee war am Montag so günstig wie zuletzt in 2008.

Rohrzucker ist ebenso vom Preisverfall betroffen wie Kaffee und notiert auf dem tiefsten Stand seit etwa zehn Jahren. Gründe hierfür können im schwachen brasilianischen Real gesehen werden. Da Brasilien als grösster Exporteur für Kaffee und Rohrzucker gilt, sind die Rohstoffe von dieser Abwertung besonders betroffen. Anfang des Jahres bekam man für einen brasilianischen Real etwa 0.3019 US-Dollar, wohingegen man aktuell nur noch etwa 0.2521 US-Dollar für einen brasilianischen Real bekommt. Da beide Rohstoffe auf dem Weltmarkt in US-Dollar gehandelt werden, könnte der Wertverfall somit Anreize für Kaffee- und Rohrzuckerbauern schaffen, ihre Lagerbestände zu leeren.

Das hohe Angebot drückt allerdings auf die Preise und Analysten sehen daher wenig Erholungspotential in naher Zukunft. Die meisten Verbraucher profitieren nicht vom günstigen Kaffeekurs. Das Statistikportal Statista errechnete beispielsweise für Deutschland, dass rund 45 Prozent des Kaffeepreises Steuern, Zölle und Frachtkosten ausmachen. 24 Prozent des Preises werden von den Einzelhändlern bestimmt und nur knapp 18 Prozent durch Händler und Röster.

Südzucker von Umsatzrückgang betroffen

Auch grosse Unternehmen sind von den schlechteren Rahmenbedingungen betroffen. Südzucker vermeldete bei der Veröffentlichung der Zahlen für das erste Quartal einen deutlichen Rückgang der Umsätze im Zucker-Segment. Hier konnte nur noch ein Umsatz von 695 Mio. Euro vermeldet werden, was signifikant unter dem Vorjahreswert von 777 Mio. Euro lag. Die Absatzmenge konnte zwar gesteigert werden, doch die Erlöse sind deutlich geringer ausgefallen. Grundsätzlich bleibt abzuwarten, wie die Verschlechterung der Rahmenbedingungen im Zucker-Geschäft sich auf das zukünftige Geschäft von Südzucker auswirkt.

Nestlé verkauft mehr Kaffee

Das es auch anders geht, beweist Nestlé. Trotz Krisen in den Schwellenländer zeigt sich der Konzern unterdessen unbeeindruckt vom sinkenden Kaffeepreis und will unter anderem an der Markenpräsenz in Venezuela festhalten, um somit auch die Bevölkerung weiter zu unterstützen. Im Juli präsentierte das Unternehmen seine Zahlen für das abgelaufene Quartal und betonte hierbei, dass der starke Anstieg im Reingewinn auf 5.83 Mrd. CHF (4.9 Mrd. CHF im Vorjahresquartal) auf ein starkes Mengenwachstum in den USA und Kanada zurückzuführen ist, wobei insbesondere Produkte für Haustiere und Kaffee besonders gut liefen.

Für Nestlé gehört Kaffee immer noch zu einem der wichtigsten Geschäftsfeldern. Marge und Umsätze sind im Kaffeegeschäft überdurchschnittlich hoch und die Umsätze in den letzten Jahren sind enorm. Analysten schätzen die künftigen Wachstumsraten auf bis zu sechs Prozent jährlich. Man könnte schon fast behaupten nicht Erdöl, sondern Robusta und Arabica sind das wahre schwarze Gold. Im Schnitt trinkt jeder Mensch jährlich etwa 231 Tassen Kaffee, somit ist die schwarze Bohne hinter Rohöl der meistgehandelte Rohstoff der Welt.

Auswirkungen auf Lebensmittelhersteller

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31.05.2023 03:06:03

 

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