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Investieren wie Buffett: Einblicke in die Portfolioanpassungen des Orakels von Omaha

2. Juni 2023 | 3 Minuten
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Warren Buffett, bekannt als «Orakel von Omaha», ist ein Pionier der Investmentwelt. Er wurde 1970 CEO von Berkshire Hathaway und hat das Unternehmen zu einer weltweit führenden Holdinggesellschaft gemacht. Zusammen mit seinem langjährigen Partner Charlie Munger verfolgt Buffett die Prinzipien des Value-Investing und sucht nach unterbewerteten Unternehmen mit starken Fundamentaldaten.

Berkshire Hauptversammlung – Ein jährliches Ereignis

Die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway ist jedes Jahr ein wichtiger Termin für Investoren. Im Mittelpunkt des Interesses stehen meist die Ausführungen von Warren Buffett, dem langjährigen CEO und grössten Anteilseigner von Berkshire Hathaway, und seinem Stellvertreter Charlie Munger.

In diesem Jahr konnten sie positive Quartalszahlen vorweisen. Die operative Gewinnentwicklung von Berkshire Hathaway hat sich positiv entwickelt und lag bei 8.07 Milliarden US-Dollar, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 7.16 Milliarden US-Dolar darstellt. Ein besonderes Augenmerk legten sie dabei auf den Versicherungssektor, der sich deutlich erholte.

Warren Buffett und Charlie Munger äusserten sich während der Hauptversammlung von Berkshire Hathaway zu einer Vielzahl von Themen, die das Interesse der Investoren weckten. Sie warnten vor den derzeitigen Herausforderungen im US-Bankensektor und zeigten sich hinsichtlich der raschen Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz (KI) skeptisch. Buffett verglich KI sogar mit der Entwicklung der Atombombe und äusserte Bedenken, dass man die Auswirkungen dieser Erfindung nicht rückgängig machen könne. Munger äusserte sich ebenfalls skeptisch gegenüber der KI-Hysterie, witzelte aber, dass die «altmodische Intelligenz» ziemlich gut funktioniere.

Die beiden gingen auch auf die Kommunikation, während der kürzlichen US-Regionalbankenkrise ein und kritisierten Politiker, Aufsichtsbehörden und Medien für ihre Art der Berichterstattung nach den Zusammenbrüchen der Silicon Valley Bank, Signature Bank und First Republic Bank, die nach ihrer Ansicht die Anleger verängstigte.

Buffett und Munger betonten ausserdem, dass es im E-Auto-Markt kein «Winner takes it all»-Szenario geben wird. Sie sehen in der nahen Zukunft Marktchancen, wenn andere Investoren Fehler machen. Sie sprachen auch über die steigenden Spannungen zwischen den USA und China und die Wachstumsaussichten von Berkshire Hathaway. Das Unternehmen konnte im ersten Quartal einen Gewinn von 35.5 Milliarden US-Dollar erwirtschaften, was hauptsächlich auf Kursgewinne von Aktien wie Apple und eine Erholung beim Autoversicherer Geico zurückzuführen ist. Die guten operativen Ergebnisse und ein erhöhtes Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 4 Milliarden US-Dollar könnten dazu beitragen, dass die Aktie ihr Allzeithoch wieder erreichen könnte.

Zum Abschluss der Hauptversammlung betonten Warren Buffett und Charlie Munger, dass sie trotz ihres hohen Alters – Buffett ist 92, Munger 99 – weiterhin mit voller Energie bei der Arbeit sind. Beide betonen die Wichtigkeit des Value-Investing und ihrer Prinzipien, die sie über die Jahre entwickelt haben, für den anhaltenden Erfolg von Berkshire Hathaway.

Die Investoren schätzen die Ehrlichkeit und Weitsicht von Buffett und Munger und reisen oft von weit her an, um ihre Ausführungen persönlich zu hören. Trotz der weitreichenden Änderungen in der Finanzwelt in den letzten Jahrzehnten sind ihre Prinzipien und ihre Anlagestrategie weitgehend konstant geblieben, und das hat sich als sehr erfolgreich erwiesen.

Neuausrichtung und Anpassungen in Buffetts Portfolio

Im ersten Quartal des laufenden Jahres hat Warren Buffett verschiedene Anpassungen in seinem Anlageportfolio vorgenommen. Dabei stach vor allem die Erweiterung seiner Apple-Aktienposition hervor. Buffett besitzt jetzt 916 Millionen Aktien des iPhone-Herstellers, was einen Zuwachs von 20 Millionen Aktien gegenüber dem Stand von Ende Dezember 2022 darstellt. Mit einem Gesamtwert von über 150 Milliarden US-Dollar ist dies die grösste Position in Buffetts Portfolio und repräsentiert fast sechs Prozent von Apple. Darüber hinaus hat Buffett seinen Anteil am Energieunternehmen Occidental Petroleum ausgebaut. Der Gesamtwert dieser Aktien liegt nun bei 13 Milliarden US-Dollar.

Zusätzlich hat Buffett sein Portfolio durch den Erwerb von Aktien dreier neuer Unternehmen diversifiziert. Trotz des gegenwärtig enttäuschenden Geschäftsverlaufs hat er sich entschieden, in den Finanzdienstleister Capital One zu investieren. Zudem wurde das britische Getränkeunternehmen Diageo neu in das Portfolio aufgenommen. Auch wenn es für Buffett eher ungewöhnlich ist, in kleinere Unternehmen zu investieren, hat er eine Position im Energieunternehmen Vitesse Energy erworben.

Gleichzeitig gab es auch einige Unternehmen, von denen sich Buffett trennte. Dies beinhaltet den Verkauf seiner Anteile an zwei Banken, der Bank of New York Mellon und der US Bancorp, die beide unter der aktuellen Regionalbankenkrise in den USA leiden. Ebenso veräusserte Buffett seine Beteiligung am Möbelhändler RH und vollzog schliesslich den vollständigen Verkauf seiner Anteile am Chiphersteller Taiwan Semiconductor, obwohl das Unternehmen bei Analysten sehr beliebt ist.
 

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