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Gentherapie Zertifikat Update

Dr. Christian Lach
13. Nov. 2018 | 3 Minuten
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Der Oktober war ein äusserst herausfordernder Monat der auch Aktien des Gesundheitssektors mit einschloss. Im November erholte sich der Preis des Zertifikats und erzielte einen Zuwachs von 6%.

Rückblick

Der Oktober war ein äusserst herausfordernder Monat der auch Aktien des Gesundheitssektors mit einschloss. In diesem Monat vermochte der Subsektor Pharma (-0.7% in EUR) den MSCI World Healthcare (-6.3%) deutlich zu übertreffen. Die Strategie des Zertifikats konzentriert sich vorwiegend auf Small- und Mid-Caps des Biotech-Segments und der Rückschlag im Zertifikat fiel mit 18% sehr deutlich aus, während der breitere Biotech-Sektor fast genau so viel verlor (NBI: -14,6%). Im November erholte sich der Preis des Zertifikats und erzielte einen Zuwachs von 6%.

Grund für (schlechte) Performance

Die Underperformance des Zertifikats ist deutlich ausgefallen. Neben steigenden Zinsen in den USA und Verunsicherungen über die globalen Auswirkungen des Handelskriegs zwischen USA und China sorgten vor allem die US Zwischenwahlen für Druck auf viele Segmente der Gesundheitsbranche. Investoren suchten im Herbst verstärkt sichere Häfen für ihre Investments. Zu den Profiteuren gehörten dieser Entwicklung gehörten die grossen Pharma-Unternehmen und die Marktführer der technologischen Innovatoren, zu den Verlierern kleine innovative aber Cashflow-negative Biotechnologie-Unternehmen. Diese Diskrepanz spiegelt sich auch in den Einzelwerten des Gentherapie-Zertifikats wieder. Während Werte aus dem etablierten Segment wie Thermo Fisher, Illumina, Lonza und Novartis seit Auflegung des Zertifikats deutlich zulegten, fuhren einige Vertreter des innovativen Segments teilweise kräftige Verluste ein. Bei den Verlierern spielten teilweise auch ernüchternde Studiendaten (Adaptimmune; Intellia, Abeona) und die Preisdiskussion um die Erstattung von Gentherapien (Spark Therapeutics; uniQure) eine Rolle.

Tausch neuer gegen alte Werte

Wir haben nach der halbjährlichen Überprüfung der Indexzusammenstellung einige Veränderungen vorgenommen. Im etablierten Segment fiel Shire aufgrund der bevorstehenden Übernahme durch Takeda aus den Top-Werten. Ausserdem verlassen Gilead und Biomarin den Index. Neu aufgenommen werden das Schwergewicht Pfizer, die australische CSL und Regeneron als neuer Vertreter der grossen Biotechnologie-Unternehmen.

Im innovativen Segment werden Abeona und Intellia den Index verlassen und gegen die Biotechnologie-Unternehmen Regenerix Bio und PTC Therapeutics ausgetauscht. RegenerxBio generiert heut noch primär mit der Lizensierung von Genfähren an über 20 Partner Umsätze und hat mit vielversprechenden eigenen klinischen Entwicklungen im Bereich Gentherapie begonnen. PTC Therapeutics führt bei der Behandlung der seltenen Erbkrankheit DMD (Duchenne Muskuläre Dystrophie) die gentherapeutische Entwicklung an. DMD tritt im Kindesalter auf und ab dem 18. Lebensjahr besteht meist die vollständige Pflegebedürftigkeit. Frühe Ergebnisse der Therapie sind vielversprechend und weisen auf die Behebung des Gendefekts hin.

Ausblick

Der Ausgang der Zwischenwahl in den USA hat zu einer Verschiebung der Machtverhältnisse geführt. Die Auswirkungen auf die Biotechnologie-Branche sind aber übersichtlich. Es wird einerseits Zugeständnisse zu Preisreduktionen bei Medikamenten geben, davon ausgenommen werden wahrscheinlich aber weiterhin Innovationen wie die Gentherapie sein. Zum anderen sorgt die Machtverschiebung auch dafür, dass es keine schnelle strukturelle Änderung der Regularien geben sollte, und dass die zulassungsfreundliche Politik der FDA weiterhin anhalten sollte.

Als Werttreiber, welche die Gentherapie wieder stärker in den Fokus von Investoren beringen sollte, sehen wir mehrere medizinische Konferenzen, auf denen bis zum Jahresende eine Vielzahl von Daten zum Thema Gentherapie vorgetragen werden. Neben der Frage, ob und wie gut mit Gentherapie eine Krankheit behandelt werden kann, steht vor allem die Dauer ihrer Wirkung im Mittelpunkt. Gerade bei den Hämophilie-Studien (Bluterkrankheit) arbeiten mehrere Unternehmen an gentherapeutischen Ansätzen, die möglicherweise für eine Heilung bei schwerkranken Patienten sorgen könnte. In jedem Fall werden die meisten behandelten Patienten in der Regel eine deutlich verringerte Blutungsrate (>90%) aufweisen und die Anzahl von Bluttransfusionen wird entsprechend zurückgehen. Die Ergebnisse von Biomarin, uniQure und Pfizer werden primär im Rahmen der ASH Konferenz berichtet und die Daten könnten möglicherweise für ein widererwachendes Interesse an der Gentherapie sorgen. Zudem rücken dadurch weitere gentherapeutischen Anwendungen in greifbare Nähe von Zulassungen.

Wir denken, dass die langfristigen Wachstumsaussichten und die niedrige Bewertung der im Mandat fokussierten Unternehmen sich wieder durchsetzen werden und die angestrebte Outperformance (gegenüber dem Nasdaq Biotech Index) längerfristig erzielt wird.

Rechtlicher Hinweis

Diese Informationen stammen alleine vom Gastautor und müssen nicht der Einschätzung der Bank Vontobel AG oder einer anderen Gesellschaft der Vontobel-Gruppe entsprechen. Die weitere Unternehmensentwicklung ebenso wie der Kursverlauf der Aktien ist von einer Vielzahl unternehmensinterner, branchenspezifischer & ökonomischer Faktoren abhängig. Jeder Anleger muss das Risiko entsprechender Kursverluste bei seinen Anlageentscheidungen mitberücksichtigen.

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