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Durchwachsene Bilanz – ein anspruchsvolles Börsenhalbjahr

11. Juli 2022 | 2 Minuten
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Nicht nur an der Schweizer Börse, sondern auch in Europa und den USA sind Anleger: innen enttäuscht von der bisherigen Performance an den Finanzmärkten. Mitunter überschatteten die belastend wirkenden Faktoren auch fundamental gutaussehende Quartalsergebnisse der Firmen. Entsprechend sieht die Bilanz für die Halbzeit im Jahr 2022 durchwachsen aus.

Zunächst sah zu Beginn des Jahres 2022 noch alles ganz aus - der SMI® schaffte es zwischenzeitlich ein neues Rekordhoch zu markieren bei 12'997 Punkten. Doch seither legten die Märkte den Rückwärtsgang ein. Nach über 10 Jahren, an denen die Kurse an den Börsen weltweit ein Rekord nach dem nächsten gebrochen haben, verzeichneten die Finanzmärkte im ersten Halbjahr dieses Jahres das schlechteste seit der Finanzkrise. Dabei sind nicht nur Aktien unter die Räder geraten, sondern auch andere Anlageklassen wie Obligationen oder Kryptoanlagen.

Die Hoffnungen, dass die wahrgenommene Inflation nur temporärer Natur sein würde, verflogen schnell bei den Marktteilnehmer: innen. Denn die Inflation zog weltweit kontinuierlich weiter an. Zunächst angetrieben von konjunktureller Erholung in Folge der Aufhebung der Corona-Massnahmen, folgten kurze Zeit später Lieferkettenprobleme geopolitische Spannungen, die eine Energiekrise und Lebensmittelknappheit auslöste. Das inflationäre Umfeld führte auch zu einer gross angelegten Korrektur bei hoch bewerteten Wachstumstiteln. Anleger: innen zogen entsprechend die Reissleine und versuchten ihr Glück stattdessen in Substanzwerten, die über entsprechende Preissetzungsmacht verfügen und Preissteigerungen weitergeben können.

Halbjahresbilanz 2022

Am Donnerstag, dem 30.06.2022 (dem letzten Handelstag des Börsenhalbjahres) sind die Börsen mit Verlusten aus dem Handel gegangen. Der amerikanische Dow Jones sank um 0.8% auf 30'775 Punkte, der breiter gefasste S&P 500 um 0.9% auf 3'785 Punkte und der technologielastige Nasdaq um 1.3% auf 11'504 Punkte. Insgesamt hat der S&P seit Jahresbeginn also 21% an Wert verloren, womit dieses Halbjahr als das schlechteste seit 1970 in trauriger Erinnerung bleiben wird. Der Nasdaq hat im selben Zeitraum sogar 30% an Wert verloren.

Mit Verlusten von fast 20% beim DAX fallen auch im deutschen Aktienmarkt die Kursverluste ernüchternd aus. Das erste Halbjahr war für den Dax das schwächste seit 2008. Auch hier wirkten sich die rekordhohe Inflation sowie die Sorge um die Energieversorgung belastend aus. Die Verbraucherpreise erreichten im Juni einen Stand von +8.6% im Jahresvergleich und lagen damit höher als von Experten erwartet. Konjunktursensible Werte wie Autobauer verloren auf breiter Front.

Mit Blick auf die Schweiz erwies sich der Swiss Market Index als etwas krisenfester als seine internationalen Pendants und hat im ersten Halbjahr gut 15% verloren. Mit 10'741 Punkten war er am 30.06.2022 wieder auf das Niveau vom März 2021 zurückgefallen. Das Tief im ersten Halbjahr setzte der SMI bei 10'350 Punkten, was ungefähr dem Niveau von Dezember 2020 entsprach. Hochtechnologiefirmen wie VAT und AMS Osram, der Medizintechniker Straumann und der Asset Manager Partners Group gehörten mit Einbussen von 40% und mehr zu den grössten Verlierern. Aber auch Bauzulieferer wir Sika und Geberit oder Pharmazulieferer Lonza verloren mehr als 30%. Gewinner waren unter den Blue Chips wenig zu finden. Dennoch konnten sich vor unter den defensiven Werten und Substanzwerten ein paar Gewinner finden lassen: Zurich Insurance, Swisscom und der Pharmariese Novartis.

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