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Deutsche Autohersteller geben Gas

14. März 2022 | 3 Minuten
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Autohersteller berichten seit zwei Jahren von Schwierigkeiten in den Lieferketten. Vor allem die Engpässe im Bereich der Halbleiter stellen die Hersteller vor Herausforderungen. Die Nachfrage der Kunden bleibt hoch, die Preise von Neu- und Gebrauchtwagen zogen in der letzten Zeit an. Besonders die Absatzzahlen von Fahrzeugen im Premiumsegment helfen den Autoherstellern, der aktuellen Situation entgegenzusteuern.

Die ersten Computer und Halbleiter wurden erstmals vor gut 50 Jahren in Fahrzeugen verbaut. Damals haben diese technologischen Hilfsmittel simple Prozesse für die Motorsteuerung übernommen. Diese Neuheit war auch der Vorreiter für die wenig später eingeführten Motorsteuergeräte. Seitdem sind Computer mit dem Herzstück der Halbleiter ein fester Bestandteil von Fahrzeugen. Heute kontrollieren Computersysteme neben den mechanischen Bestandteilen beispielsweise auch die Assistenzsysteme und die Multimediasysteme. Dementsprechend verfügt ein Fahrzeug über eine hohe Anzahl an Halbleitern; in einem modernen Fahrzeug können über 3'000 Halbleiter verbaut sein.

Die Engpässe bei den Halbleitern machen sich bei den Autoherstellern bemerkbar. Aus diesem Grund werden verschiedene Massnahmen getroffen. Als Antwort auf die momentane Halbleiterknappheit haben einige Hersteller Produktionskapazitäten temporär reduziert oder geschlossen und Produktionspläne angepasst.

Während der Halbleitermangel und sonstige Lieferengpässe die Produktion von Neuwagen bremsen, scheint sich diese Tatsache nicht unbedingt auf die Rentabilität auszuwirken. So gelang es der Autobranche unter diesen Umständen, die Profitabilität zu erhöhen. So entscheiden sich manche Hersteller, Modelle zu priorisieren, die höhere Margen aufweisen.

Aus eins mach zwei

Die deutsche Automobilmarke Mercedes-Benz hatte in den letzten drei Monaten Jahr gleich zwei wichtige Konzernänderungen zu melden, die in Verbindung mit der neuen Konzernausrichtung stehen. Im Februar wurde die Daimler AG zur Mercedes-Benz Group AG umbenannt. Voraussetzung für den Namenswechsel war dabei die Ausgliederung und Börsennotierung der Sparte Daimler Trucks anfangs Dezember 2021. Das Ergebnis sind zwei eigenständige Unternehmen: das eine ist für PKW (Mercedes-Benz Group) und das andere für LKW (Daimler Trucks) zuständig.

Für das Jahr 2021 gab Mercedes-Benz einen bereinigten operativen Gewinn (EBIT) in der Höhe von 19.2 Milliarden Euro bekannt, ein Plus von knapp 123%. Im Vorjahr (2020) lag das bereinigte EBIT des damaligen Daimler Konzerns bei 8.6 Milliarden Euro.

Mercedes-Benz lieferte letztes Jahr fast 2.1 Millionen Fahrzeuge aus, ein Rückgang von 5% gegenüber dem Vorjahr. Den Grund für den Rückgang weist der Konzern dem Halbleitermangel zu. Allerdings konnte Mercedes-Benz die Verkaufszahlen von elektrischen und Plug-in-Hybrid um fast 70% erhöhen. Zudem wurden mehr Premium Fahrzeuge wie der S-Klasse und Maybach verkauft. Die Produktion dieser Modelle wird priorisiert, um die verfügbaren Halbleiter möglichst wirtschaftlich einzusetzen. Dies ist für Mercedes auf finanzieller Ebene lukrativ und widerspiegelt sich in im erzielten Umsatz pro Einheit, der um 26% auf 49'800 Euro angestiegen ist.

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Diversifiziert durch das aktuelle Umfeld

Als international tätiger Automobilkonzern hat Volkswagen den Halbleitermangel auch zu spüren bekommen. Die Zahlen für die ersten neun Monate von 2021 lieferte der Konzern Ende Oktober. Dabei wurden in der Periode 3.8 Million Fahrzeuge ausgeliefert, ein Zuwachs von 3.3% gegenüber der Vorjahresperiode. Im dritten Quartal wurden jedoch 26% weniger Fahrzeuge ausgeliefert. Die Kombination von Produktionsausfällen und geringen Lagerbeständen belastete die Anzahl ausgelieferter Fahrzeuge. Ausser der Marke Seat (+23.5%), konnten die Premium Marken Audi (+13.5%), Bentley (+45.9%), Lamborghini (+22.6%) und Porsche (+13.4%) zweistellige Auslieferungszuwächse verzeichnen.

Das operative Ergebnis verbesserte sich in den ersten neun Monaten um 264% auf fast 1.6 Milliarden Euro, resultierte 2020 noch ein Verlust von fast einer Milliarde Euro. Gemäss dem Konzern sind die Auftragsbücher gut gefüllt: Stand Ende Oktober 2021 lagen In Europa Bestellungen für fast eine halbe Million Fahrzeuge vor.

Hochwertige Modelle sind gefragt

Für die Konkurrenz aus Bayern mit den Marken BMW, Mini und Rolls-Royce liegen ebenfalls erste Zahlen zum letzten Geschäftsjahr vor. In dieser Periode konnte BMW ein Absatzplus von 8.4% auf 2.5 Millionen Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahr erzielen. Das höchste Absatzwachstum für das abgelaufene Geschäftsjahr verzeichnete die Luxusmarke Rolls-Royce mit +48.7%, gefolgt von BMW mit +9.1% und Mini mit +3.3%.

Der Gesamtumsatz erreichte knapp 111 Milliarden Euro, ein Plus von 12.4% gegenüber dem Vorjahr. Der Konzerngewinn erreichte letztes Jahr ein Rekordergebnis mit fast 12.5 Milliarden Euro. 2019 resultierte noch ein Konzerngewinn in der Höhe von fast fünf Milliarden Euro. Aufgrund des Halbleitermangels waren weniger Fahrzeuge verfügbar, gleichzeitig wurden jedoch mehr umsatzstarke Modelle verkauft. Der Umsatz dieser Modelle stützte das Rekordergebnis. Dabei konnten sowohl beim Verkauf von Neu- und Leasingfahrzeugen höhere Preise erzielt werden. Die Marge des Gewinns vor Steuern (EBIT) kam bei 10.3% zu liegen, im Vergleich zu 4.9% für 2019.

BMW ist neben dem Automobilsektor auch im Motorradgeschäft tätig. Im vergangenen Jahr gingen fast 195'000 Motorräder über die Verkaufsflächen, ein Wachstum von fast 15% gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz dieses Segments betrug 2.75 Milliarden Euro.

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