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Das Ripple 1x1 – Teil 2: XRP revolutioniert den traditionellen Zahlungsverkehr

21. Juni 2019 | 3 Minuten
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Über ein Tracker-Zertifikat und über Mini Futures bietet Vontobel Anlegern Zugang zur Kryptowährung «XRP». Doch was hat es mit der drittbekanntesten Kryptowährung auf sich? In insgesamt sechs Teilen wollen wir Ihnen hochwertiges Wissen rund um das spannende Thema «Ripple» näherbringen.

Brad Garlinghouse, CEO von Ripple beklagte schon: «Wir leben im Zeitalter des Internets und können unser eigenes Geld nicht in Echtzeit zwischen Ländern hin- und herschicken. Das ist verrückt.» Deswegen ist sein Unternehmen angetreten dieses Problem zu lösen. In diesem Artikel erklären wir Ihnen die Problematik im klassischen Zahlungsverkehr und wie Ripple diese lösen möchte.

SWIFT

SWIFT ist eine im Jahr 1973 gegründete Gesellschaft, die in Besitz von mehr als 11'000 Finanzinstituten ist. Es betreibt ein internationales und sicheres Kommunikationsnetzwerk für Banken in über 200 Ländern und bietet so die Möglichkeiten Finanznachrichten schnell und sicher auszutauschen. Neben Geldtransaktionen werden über das SWIFT-Netzwerk auch Nachrichten im Zusammenhang mit Dokumentengeschäften, Devisengeschäften und Wertpapierhandelsgeschäften übermittelt.

Problematik im klassischen Zahlungsverkehr

Wenn im klassischen Bankgeschäft Geld von einer Bank an eine andere überwiesen wird, wird es mit einem digitalen Schuldschein überliefert. Das heisst: Die Bank, die das Geld erhält, hat dann Schulden bei der, die es überwiesen hat. Die Details der Transaktion werden über SWIFT („Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunications“) ausgehandelt, sind jedoch kompliziert und aufgrund des grossen Aufwands sehr kostspielig. Nicht nur für die Banken, sondern auch für die Endkunden. Dazu kommen lange Wartezeiten: Werden Geldsummen über Landesgrenzen und über verschiedene Währungsräume hinweg transferiert, kann eine Überweisung bis zu mehrere Tage dauern – besonders dann, wenn der Dienstleistung aufgrund vieler Transaktionen überlastet ist. Wer als Privatperson Geld fix und über Ländergrenzen hinweg überweisen möchte, der muss auf Dienstleister wie Western Union oder Paypal zurückgreifen. Doch diese Dienste verlangen hohe Gebühren: Western Union verlangt 2% vom Überweisungswert. Paypal verlangt sogar 3% vom Überweisungswert, wenn mit dem Transfer ein Währungswechsel einhergeht.

Diese Problematik hat folgenden Hintergrund: Banken und Zahlungsdienstleister stehen bei Transaktionen über Ländergrenzen und über verschiedene Währungsräume hinweg vor zwei signifikanten Herausforderungen: Erstens muss die Liquidität in allen involvierten Währungen gegeben sein. Zweitens muss sichergestellt werden, dass die Zahlung auch funktioniert. Hierfür hat Ripple innovativere Lösungen entwickelt, als das bisherige Zahlungssystem hergibt, berichtet das Technik-Magazin Wired.

Welche Probleme Ripple lösen will

Bislang gehen internationale Überweisungen über sogenannte Korrespondenzbanken. In manchen Ländern müssen Finanzinstitute die jeweilige Währung auf speziellen Konten vorrätig haben, um Transaktionen zu ermöglichen. Das ist aufwendig und kostet viel Geld. Ripple‘s Softwareprogramme greifen da ein und setzen auf die bestehenden Infrastrukturen der Banken auf. Wenn zum Beispiel Dollar in Euro getauscht werden, wechselt Ripple den Dollar-Betrag für kurze Zeit in die hauseigene Kryptowährung XRP und dann von XRP in Euro. Ripple kann also als «Bindeglied» bei einem Währungswechsel genutzt werden, der den normalerweise teuren und langwierigen Transfer von Dollar zu Euro extrem vergünstigen und beschleunigen kann. Der Geldtransfer wird dadurch vergünstigt, da die Technologie hinter der Ripple-Währung XRP vieles automatisiert und so Arbeitskräfte eingespart werden können. Folglich steigt die Effizienz und Kosten für den Endnutzer können dadurch reduziert werden. Beispielsweise übernimmt, wie bereits erwähnt, SWIFT die kostspielige Verwaltung der digitalen Schuldscheine. SWIFT könnte dann als Vermittler überflüssig werden, würden die Banken Ripple nutzen.

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Stattdessen übernimmt Ripple‘s Währung XRP die Rolle eines Vermittlers zwischen zwei Werteinheiten. Dabei ist Ripple keineswegs auf Fiatgeld (d.h. offizielles Zahlungsmittel von Staaten) limitiert, sondern kann genauso für Transaktionen zwischen anderen Werteinheiten angewandt werden: Egal ob Gold, Bitcoin, Pfund, Dollar, oder Euro; die wichtigste Grundvoraussetzung ist, dass der Wert des Tauschguts objektiv messbar ist. So kann beispielsweise Gold in XRP eingetauscht werden und nach dem Werttransfer dieser XRP wiederum in Bitcoin ausgezahlt werden. Ripple könnte also als eine Art «Metawährung» fungieren, die Geschäftspartner zusammenbringt, egal mit welchen Währungen sie sonst handeln (Quelle: Wired).

Die Vorteile der Ripple-Plattform und XRP

Die Ripple-Platform und XRP haben einige Vorteile: Es kann Währungsumrechnungen mit niedrigeren Kommissionen liefern. Gegenwärtig gibt es viele Währungen, die nicht direkt in andere Währungen umgewandelt werden können. Daher müssen Banken den US-Dollar als Vermittlerwährung verwenden, was aber zu einer doppelten Kommission führt, die gezahlt werden muss. Wenn Ripple als Vermittler verwendet wird, ist es viel günstiger als der US-Dollar.  

Ebenso bietet die Ripple-Plattform schnellere Transaktionszeit an als andere Alternativen von durchschnittlich vier Sekunden, im Vergleich zu etwa zehn Minuten für Bitcoin oder bis zu ein paar Tagen für traditionelle Geldtransfers. Das Ripple-Netzerk kann dabei 1'500 Transaktionen pro Sekunde ausführen. Damit liegt die Transaktionskapazität, die vom Netzwerk verarbeitet werden kann, deutlich höher als beim Bitcoin (3-5 Transaktionen pro Sekunde) und beim Ether (15 Transaktionen pro Sekunde). Laut Ripple könnte die Transaktionskapazität auch auf 50'000 Transaktionen gesteigert werden und hätte so das Potenzial, mit Visa oder Mastercard zukünftig mithalten zu können.

Fazit: Ripple arbeitet mit dem Finanzsystem anstatt dagegen

Ripple Labs hat sich das Ziel gesetzt mit dem Transaktionsprotokoll ein «grenzenloses» Finanznetzwerk aufzubauen, indem die Nachteile wie Transaktionskosten und Transaktionszeiten der Banken und Zahlungsdienstleister beseitigt werden. XRP als Kryptowährung soll dabei auf dem dezentralisierten digitalen Währungsansatz von Bitcoin aufbauen sowie die «Vermittlerwährung» für das Protokoll sein. XRP dient also dazu, das jetzige Zahlungsnetzwerk zu unterstützen, ist aber nicht als eigene Währung gedacht, mit der man im Alltag bezahlen soll. Im Gegensatz zum Bitcoin will Ripple mit XRP dabei nicht das traditionelle Finanzsystem angreifen, sondern ergänzen.

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