Kryptowährungen
Werbung

Das Bitcoin 1x1 – Teil 1: Was ist Bitcoin? - Unterschiede zu traditionellen Währungen

4. Juli 2019 | 4 Minuten
Bitcoin-Aug18_Header

Im ersten Teil des Bitcoin 1x1 wird zunächst grundlegend erklärt worum es sich bei Bitcoin handelt und worin sich Bitcoin von herkömmlichen Währungen unterscheidet.

Was ist Bitcoin? - Digitale «Kryptowährungen»

Ohne an dieser Stelle zu ausführlich auf die technischen Aspekte rund um Bitcoin einzugehen, ist es zunächst wichtig zu verstehen, worum es sich bei Bitcoin generell handelt. Der Bitcoin Token, also das, was den meisten von uns als Bitcoin Währung bekannt ist, ist lediglich ein kleines Stück Code, dass den Besitz bzw. Eigentum an einem digitalen Konzept (dem Bitcoin-Protokoll) darstellt – sozusagen ein virtueller Schuldschein. Das zugehörige digitale Konzept ist das Bitcoin-Protokoll bzw. Bitcoin-Netzwerk. Das Bitcoin-Protokoll ermöglicht es, Zahlungen zwischen den verschiedenen Teilnehmern des Bitcoin-Protokolls zu tätigen – ohne, dass diese Zahlungen durch eine zentrale Behörde oder Bank fliessen. Bitcoins werden auch nicht gedruckt, wie bspw. Euro- oder USD-Noten, sondern werden anhand kostenloser Software durch weltweit verteilte Computer erschaffen. Da keine zentrale Behörde dieses Netzwerk direkt kontrolliert und reguliert, ist es auch nicht möglich willkürlich neue Bitcoins zu erschaffen – tatsächlich ist die maximale Anzahl aller Bitcoins limitiert auf 21 Millionen Stück.

Bitcoin war die erste Art digitaler Zahlungsmöglichkeiten, welche heute als Kryptowährungen bekannt sind. Seit der Entstehung im Jahr 2009 sind zahlreiche weitere Kryptowährungen (z. B. Ethereum oder Ripple) entstanden. Mittlerweile existieren mehr als 2200 verschiedene Kryptowährungen, welche sich alle in Beliebtheit, Anwendungsmöglichkeiten und Technologie unterscheiden. Dennoch teilen alle heute existierende Kryptowährungen die Eigenschaft, dass Sie durch einen kryptographisch abgesicherten Verifizierungsprozess digital getauscht und für Zahlungen benutzt werden können.

Inwiefern unterscheidet sich Bitcoin von traditionellen Währungen?

Im Prinzip kann Bitcoin verwendet werden, um per elektronischer Abwicklung Waren und Dienstleistungen zu bezahlen. Diese Eigenschaft haben traditionelle Währungen wie USD und EUR heute auch, dank Zahlungsunternehmen wie PayPal und Wirecard. Dennoch gibt es grundlegende Unterschiede, welche Kryptowährungen von traditionellen Währungen differenzieren. Diese Unterschiede werden im Folgenden aufgezählt und kurz erklärt:

1. Digitale Absolutheit

Bitcoin existiert ausschliesslich in seiner herkömmlichen digitalen Form. Traditionelle Währungen existieren sowohl digital, als auch physisch in Form von Bargeld.

2. Dezentralisierung

Einer der Gründe, der hauptsächlich zu der Erschaffung von Bitcoin geführt hat, ist die Dezentralität. Keine einzelne Institution kontrolliert das Bitcoin-Protokoll. Es wird von einer Gruppe von freiwilligen Programmierern gewartet und von einem Open Network bestehend aus dafür bereitgestellten Computern global betrieben. Bitcoin wird daher von Personen und Gruppen als interessante Alternative angesehen, die sich mit der Kontrolle unwohl fühlen, die Banken oder staatliche Institutionen über ihr Geld haben.

Die Eigenschaft der Dezentralität erlaubt es, Bitcoin das Problem des sogenannten «Double Spending» elektronischer Währungen – die einfache Anfertigung von Kopien und dadurch mögliche Mehrfachnutzung digitaler Wertanlagen – eigenständig zu lösen. Im Falle der elektronischen traditionellen Währungen wird die Verifizierung lediglich einmaliger Zahlungen durch Banken gelöst, wodurch Banken die Kontrolle über den herkömmlichen Zahlungsverkehr erhalten. Durch das Bitcoin-Protokoll wird die Integrität und das Double-Spending Problem durch ein völlig dezentrales Netzwerk gelöst, welches keiner Institution, keinem Unternehmen und keiner einzelnen Privatperson gehört.

3. Limitierte Anzahl

Wie bereits kurz erwähnt, wird die Anzahl der im Umlauf liegenden Bitcoins durch den grundlegenden Algorithmus des Bitcoin-Protokolls reguliert. Alle paar Stunden wird eine kleine Anzahl neuer Bitcoins mit einer ständig abnehmenden Geschwindigkeit generiert, bis das Maximum von 21 Millionen Bitcoins erreicht wird. Dies erklärt auch, wieso Bitcoin von vielen Investoren als Anlage betrachtet wird. Wenn die Nachfrage an Bitcoin steigt, das Angebot aber immer gleichbleibt, sollte auch der Wert eines Bitcoins theoretisch weiter ansteigen. Somit ist Bitcoin als deflationär anzusehen - im Gegensatz zum traditionellen inflationären System.

4. Unwiderruflichkeit

Jede durchgeführte Transaktion im Bitcoin-Protokoll ist endgültig und unwiderruflich. Bitcoin Transaktionen können, im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen, nicht umgekehrt werden. Denn sobald eine Transaktion im Bitcoin Protokoll registriert wird (spätestens nach einer Stunde nach Abschluss bzw. Abschicken der Transaktion), gibt es keine Instanz (z.B. Bank), die dafür verantwortlich ist, eine durchgeführte Transaktion wieder umzukehren, zu verändern oder anzupassen.

Während diese Eigenschaft von einigen Personen als abschreckend oder als sehr strikt angesehen wird, sehen viele Menschen hierbei eine weitere Stärke im Bitcoin-Protokoll – niemand kann sich in abgeschlossene Bitcoin Transaktionen einmischen oder sich daran zu schaffen machen.

5. Anonymität

Ein weiteres Merkmal von Kryptowährungen ist eine limitierte Form der Anonymität. Im traditionellen Geldsystem ist es aufgrund diverser Regulierungen, Steuerreformen und Anti-Geldwäsche Gesetzen notwendig, beim Zahlungsverkehr im Rahmen von Banken zu jederzeit verifiziert und ausgewiesen zu werden. Im System des Bitcoin Zahlungsverkehrs existieren keine Banken, die die Rolle eines «Verifikators» übernehmen, wodurch die Teilnehmer des Bitcoin-Protokolls zumindest semi-anonym agieren. Jeder Bitcoin-Nutzer wird anhand seiner jeweiligen einzigartigen Wallet (der digitale «Geldbeutel» oder das Konto, indem Bitcoins aufbewahrt werden) identifiziert. Diese Wallet ist versehrt mit einer «Public ID», einer öffentlich einsehbaren Identifikationsnummer.

Diverse Geheimdienste und Kriminalbehörden haben mittlerweile Methoden entwickelt, diese Identifikationsnummern zu den jeweiligen Nutzern der Wallets zuzuordnen. Daher stellt Bitcoin für Kriminelle und Geldwäscher keine gute Alternative dar, ihre illegalen Machenschaften zu verschleiern.

Als nächstes im Bitcoin 1x1

Bitcoin war und ist in jeglicher Hinsicht der Vorläufer einer neuartigen Technologie und stellt einen potenten Konkurrenten und eine tatsächliche Alternative zum herkömmlichen Zahlungsverkehr dar. Ob sich Bitcoin für jeden einzelnen als Zahlungsmittel oder als Investition in die Zukunft lohnt, muss jeder selbst entscheiden. Daher ist es für jeden Interessenten wichtig, sich mit den Grundlagen von Bitcoin auseinanderzusetzen und diese zu verstehen.

Im nächsten Kapitel wird sich der Geschichte von Bitcoin, dem Erfinder und der Zukunft von Bitcoin gewidmet, bevor es im darauffolgenden Kapitel zum Durchleuchten der technischen Eigenschaften des Bitcoin-Protokolls kommt.

Tags: