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Commerzbank zurück im DAX®

7. März 2023 | 3 Minuten
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Mit dem Industriegase-Hersteller Linde verlässt ein Industriekonzern mit knapp 150 Milliarden Euro Börsenwert den DAX®. Grund zur Freude bei der Commerzbank AG, denn diese erhält den freigewordenen Platz von Linde. Nach knapp viereinhalb Jahren kehrt die Commerzbank AG mit einem Börsenwert von gut 10 Milliarden in den deutschen Leitindex zurück.

Die Aktionäre der Linde haben im Rahmen einer ausserordentlichen Hauptversammlung abgestimmt und sich für einen Abschied vom Parkett der Frankfurter Börse entschieden. Das Management verknüpfte die Rückzugspläne mit dem mit der Bilanzierung verbundenen Mehraufwand. Ausserdem wurde die Begrenzung des maximalen Indexanteils auf 10% als Hemmnis für die Entwicklung des Aktienkurses betrachtet. Damit war das Aus für Linde im deutschen Leitindex besiegelt. Linde-Aktien werden neu Teil des S&P500® sein. Der Entscheid ist von besonderer Tragweite, da Linde seit der Gründung des deutschen Leitindex 1988 mit dazugehörte.

Anpassungen des Index

Der DAX® ist der wichtigste deutsche Leitindex und umfasst die vierzig grössten und umsatzstärksten Unternehmen Deutschlands. Linde war mit seinem Börsenwert in den letzten Jahren zum Schwergewicht im DAX® aufgestiegen. Mit rund 143 Milliarden Euro im September 2022 wies Linde die höchste Marktkapitalisierung der vierzig DAX®-Unternehmen auf. Auf Platz 2 schaffte es der deutsche Softwarehersteller SAP mit circa 98 Milliarden Euro. Mit dem Wegfall des Börsenwerts von Linde wird der Indexstand vom DAX® allerdings nicht angepasst. Die Berechnungsformel ist so gestaltet, dass ein Indexwechsel keine Änderung im Punktestand bedeutet. Die Gewichtung der anderen 39 Mitglieder wird entsprechend raufgesetzt, während Commerzbank mit weniger als 1% Indexgewicht zurückkehrt. Den freigewordenen Platz im MDAX® den die Commerzbank freigibt, erhält ein Unternehmen aus dem Bereich der Erneuerbaren Energien – der Hamburger Windkraftanlagenhersteller Nordex.

Marktkapitalisierung der Top Twenty Dax Unternehmen

Börsenbetreiberin verordnete strengere Aufnahmeregeln

Nach dem fulminanten Aufstieg des Finanzdienstleisters Wirecard im Jahr 2018 in die erste deutsche Börsenliga – möglich durch die sogenannte «Fast Entry»- Regel – entschied sich die Börsenbetreiberin drei Jahre später, die Regeln für eine Aufnahme in den DAX® anzupassen. Grund dafür war der spektakuläre Zusammensturz des DAX®-Unternehmens Wirecard gut zwei Jahre nach dessen Aufnahme in den deutschen Leitindex. Verlustreiche Wachstumswerte dürften es seit dem Inkrafttreten der verschärften Regeln schwerer haben, denn seither ist eines der Kriterien für eine potenzielle Aufnahme, dass in den jüngsten zwei abgeschlossenen Geschäftsjahren Gewinne ausgewiesen werden konnten. Mit der am 30. Januar vorgelegten vorläufigen Bilanz erfüllte die Commerzbank diese Regel gerade noch rechtzeitig. Auf der Grundlage der Januar-Rangliste der Börse belegte die Commerzbank Platz 33 und war damit als aufstiegsfähig eingestuft.

Innerhalb des DAX® verschieben sich die Gewichtung der einzelnen Branchen. Linde zählt zu den Herstellern von Roh- und Grundstoffen. Weitere Unternehmen in dieser Kategorie sind beispielsweise BASF, Symrise oder Covestro. Der Anteil dieses Sektors verringert sich von 15 Prozent auf nur noch sieben Prozent. Gleichzeitig nimmt das Gewicht des Industrie- und Finanzsektors zu.

Bedeutung von Industrie und Banken im DAX nimmt zu

Commerzbank AG wieder auf dem Parkett

Die Commerzbank darf sich über die Rückkehr in den deutschen Leitindex freuen. Strategisch konzentriert sich die Bank auf den deutschen Mittelstand, Grossunternehmen sowie institutionelle Kunden. Rund 30% des deutschen Aussenhandels wird ausserdem über die Commerzbank abgewickelt. Dank des starken Kundengeschäfts und mit dem gestiegenen Zinsumfeld beschleunigte sich zuletzt die Ertragsdynamik. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Bank mit einem Gewinn von circa 1.4 Milliarden Euro den höchsten Gewinn seit 2007. Nicht zuletzt trugen das 2021 ins Leben gerufene Sparprogramm mit Stellenabbau und einer Verkleinerung des Filialnetztes zu dem soliden Ergebnis bei. Die Führungsriege der Bank will sich allerdings nicht auf dem Erfolg ausruhen, sondern will die erhöhte Aufmerksamkeit und Visibilität nutzen. So plane die Bank wieder ein zuverlässiger Dividendenzahler zu werden. Mit einer Kernkapitalquote von 14.1% hat sich die Bank in den letzten Jahren den Spielraum dafür erarbeitet. Mit einem Dividendenvorschlag von 20 Cent je Aktie und einem angekündigten Aktienrückkaufprogramm im Gegenwert von 122 Millionen Euro wurde ein notwendiger  Grundstein dafür gelegt.

Kursverlauf der Commerzbank AG

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