Thematisch Investieren
Werbung

Bitcoin: Auf dem Weg zum «digitalen Gold»

15. Aug. 2017 | 3 Minuten
Header-Bitcoin-Grundrauschen

Vor knapp einem Jahr hat Vontobel als erster Schweizer Emittent ein Produkt auf die Kryptowährung Bitcoin an den Markt gebracht. Mit durchschlagendem Erfolg. Was steckt hinter der virtuellen Währung? Welche Chance bietet sie, worin liegen die Risiken?

Im Februar 2009 – also zu einer Zeit, in der das Vertrauen in das globale Geldsystem durch die Finanzmarktkrise schwer erschüttert war – sorgte im Internet ein Blogbeitrag eines gewissen Satoshi Nakamoto für beträchtliches Aufsehen. Darin schrieb er: «Das Kernproblem konventioneller Währungen ist das Ausmass an Vertrauen, das nötig ist, damit sie funktionieren. Der Zentralbank muss vertraut werden, dass sie die Währung nicht entwertet, doch die Geschichte des Papiergeldes ist voll von Verrat an diesem Vertrauen. (…) Mit einer elektronischen Währung, die auf einem kryptografischen Beweis beruht und kein Vertrauen in Mittelsmänner benötigt, ist Geld sicher und kann mühelos transferiert werden.» (Quelle: http://p2pfoundation.ning.com, 11.02.2009)

Revolution im Zahlungsverkehr?

Eine Lösung, wie sich die Idee eines unabhängigen Zahlungsmittels umsetzen lässt, hatte Nakamoto bereits einige Monate zuvor in dem mittlerweile legendären Whitepaper «Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System» umrissen. Es war die Geburtsstunde der Kryptowährung Bitcoin. Obwohl seither nicht einmal zehn Jahre vergangen sind und bis heute noch darüber gerätselt wird, wer sich hinter dem Pseudonym «Satoshi Nakamoto» eigentlich verbirgt, kann seine Erfindung jetzt schon auf eine bemerkenswerte Erfolgsgeschichte zurückblicken. Viele IT-Experten sehen in den digitalen Münzen bereits die Zukunft des Geldes. Aber nicht nur als Zahlungsmittel hat Bitcoin mit mehr als 16 Millionen Nutzern bereits einen beachtlichen Standard erreicht, auch als Anlageklasse wird die Kryptowährung offensichtlich immer beliebter. Zum einen, weil Bitcoins nicht in unendlicher Menge geschöpft respektive erzeugt werden können. Das nährt unter Investoren die Hoffnung, dass die digitalen Münzen eines Tages wie Gold einen «Safe Haven» in Krisenzeiten darstellen werden. Zum anderen, weil viele Investoren erwarten, dass der Bitcoin-Preis mit steigender Akzeptanz und Verbreitung weiter zulegen wird.

Bitcoin_Zahlen_Fakten_01-18

Bezahlen mit Bitcoins. Wie geht das?

Aus der Nutzerperspektive betrachtet ist Bitcoin nicht viel mehr als eine spezielle App, die auf einem Endgerät, zum Beispiel einem Smartphone, installiert wird. Dieses Programm stellt die persönliche elektronische Geldbörse (Wallet) dar, in der die Bitcoins aufbewahrt werden. Über das Wallet können die Nutzer über eine kryptische Verschlüsselungstechnik Bitcoins senden und empfangen. Wer Bitcoins braucht, kann an den einschlägigen Online-Börsen die gewünschte Zahl zum jeweils gültigen Umrechnungssatz hinzukaufen. Allerdings kann sich der Preis sekündlich ändern. Extreme Schwankungen sind dabei nichts Ungewöhnliches, allein Angebot und Nachfrage entscheiden über den Preis.

Mining: So entstehen Bitcoins

Um Bitcoins zu transferieren, diese Transaktionen zu bestätigen und in der Blockchain (Kontobuch) abzuspeichern, bedarf es aufgrund der komplexen Verschlüsselungstechnik einer hohen Rechenleistung durch das Netzwerk. Hier setzt das sogenannte Bitcoin-Mining (Bitcoin-Schürfen) an. Nutzer (Miner) stellen über eine spezielle Hardware die benötigte Rechenleistung zur Verfügung und werden dafür mit neuen Bitcoins belohnt. Seit Juli 2016 gibt es pro Block, das sind alle in einem bestimmten Zeitraum durchgeführten und verarbeiteten Transaktionen, 12.5 Bitcoins. Allerdings können nicht unendlich viele Bitcoins geschürft werden. Deren Gesamtzahl wird auf maximal 21 Millionen begrenzt, indem die «Belohnungsrate» in bestimmten Zeitabständen halbiert wird (Halving). Ende April 2017 waren rund 16.3 Millionen Bitcoins im Umlauf; pro Tag wurden zu diesem Zeitpunkt rund 124 Blocks verarbeitet und damit 1550 neue Bitcoins erzeugt.

Das Netzwerk sorgt für Sicherheit

Alle Nutzer zusammen bilden das Bitcoin- Zahlungsnetzwerk. Es wird lediglich von den Nutzern betrieben und verfügt über keine zentrale Autorität oder Instanz. Daher wird es auch als dezentrales P2P-Netzwerk bezeichnet. P2P steht für Peer-to-Peer und bedeutet von Gleichen zu Gleichen. Hinter den Kulissen des Netzwerks gibt es ein öffentliches Buchungssystem, die sogenannte Blockchain. In der Blockchain wird jede Transaktion, die jemals über das Bitcoin-Netzwerk gebucht wurde, gespeichert. Das ermöglicht es jedem Nutzer, die Gültigkeit einer jeden Transaktion zu überprüfen. Deren Echtheit ist durch eine digitale Signatur und die dazugehörige Adresse des Senders gesichert.

Bitcoin: Vor- und Nachteile

Bitcoins bieten die Möglichkeit, innerhalb des Netzwerks jederzeit jeden beliebigen Geldbetrag zu senden oder zu empfangen – unabhängig von einem Finanzinstitut. Vorab festgelegte Gebühren gibt es dafür nicht. Allerdings können Nutzer zu ihren Transaktionen Gebühren hinzufügen, was zu einer schnelleren Zahlungsbestätigung durch das Netzwerk führt. Im Durchschnitt ist eine Transaktion in zehn Minuten durch das Netzwerk bestätigt. Bitcoin-Zahlungen sind grundsätzlich sicher, unumkehrbar und beinhalten weder sensible noch persönliche Daten des Käufers. Das schützt Händler (Akzeptanzstellen) vor Betrug. Für den Händler ist es wiederum unmöglich, den Käufer mit «versteckten» Gebühren zu belasten. Weil Transaktionen weitgehend anonym erfolgen, besteht jedoch die Gefahr, dass Bitcoin für illegale Transaktionen wie zum Beispiel das Waschen von Schwarzgeld missbraucht wird. Eine weitere Gefahr: Bitcoins sind wie Bargeld. Geht die digitale Brieftasche verloren oder wird sie gestohlen (bzw. gehackt), sind die darauf gespeicherten Bitcoins in der Regel für den Nutzer verloren. Solche Fälle von «Diebstahl» (Hacks) gab es in der Vergangenheit immer wieder, mit zum Teil beträchtlichen Verlusten für den Nutzer.

Bitcoin Hard Fork: Am 1. August 2017 war es nun also so weit. Die Bitcoin-Fork wurde Realität. Eine neue Kryptowährung namens Bitcoin Cash wurde geboren. Mit knapp sieben Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung platziert sich der Bitcoinableger bereits am zweiten Tag nach Lancierung hinter der Nummer zwei Ethereum. Anleger, die zum Stichtag 1. August 2017 in das Bitcoin-Partizipationszertifikat investiert waren, erhalten jeweils pro Zertifikat ein Bitcoin-Cash-Partizipationszertifikat in ihr Depot eingebucht. Erfahren Sie hier mehr dazu.

Bestseller: VONCERT auf Bitcoin

In den vergangenen Jahren ist sowohl die Zahl der Transaktionen als auch die der Nutzer rasant gestiegen. Damit scheint die Digitalwährung über die Experimentierphase hinausgewachsen zu sein, auch wenn sich die Volumina im Vergleich zu klassischen Kreditkartengesellschaften wie Mastercard oder Visa noch relativ bescheiden ausnehmen. Mit einem VONCERT haben Anleger eine in dieser Form einzigartige Möglichkeit, an der Wertentwicklung der Kryptowährung in US-Dollar teilzunehmen, ohne Bitcoins selbst erwerben zu müssen. Das Partizipationsprodukt ist bereits seit Juli 2016 kotiert und läuft noch bis Juli 2018. Die Zwischenbilanz fällt überaus positiv aus. Seit Emission ist der Preis des Produkts um mehr als 540 % gestiegen (Stand: 14.08.2017).

Anleger sollten sich allerdings des Umstands bewusst sein, dass historische Daten keine Hinweise auf künftige Entwicklungen geben und eine Investition in Bitcoins mit nicht unerheblichen Risiken verbunden ist. Dazu zählt zum Beispiel die zum Teil extreme Volatilität. Ausserdem besteht die Gefahr, dass jederzeit andere oder neue digitale Münztypen Bitcoin den Rang ablaufen und die Akzeptanz dadurch leidet, schwindet oder ganz verloren geht. Das Gleiche gilt, sollten Regierungen die Nutzung von Bitcoin durch eine restriktive Regulierung einschränken. Stand heute ist jedoch: Bitcoin stellt mit einer Marktkapitalisierung der im Umlauf befindlichen Coins von mehr als 70 Milliarden US-Dollar mit grossem Abstand die populärste aller Kryptowährungen dar.

Tags: