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Aufstieg der Roboter

24. Aug. 2016 | 6 Minuten
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Es gibt immer mehr Betätigungsfelder für Roboter. Mittlerweile sind sie mehr als nur unsere «Arbeitssklaven» und eine rosige Zukunft dürfte ihnen bevorstehen. Dank des Robotics Basket von Vontobel können Investoren das spannende Technologiesegment für sich nutzen.

Seit jeher fasziniert uns die Vorstellung von menschengleichen Maschinenwesen, die wir selbst erschaffen und die uns ähneln. Egal ob technikaffin, jung oder alt – wir alle lieben Roboter. Auf der Kinoleinwand sind die klugen Maschinen in Menschengestalt schon seit mehr als einem Jahrhundert ein Publikumsmagnet. In den meisten Blockbuster-Filmen wie «Terminator», «Krieg der Sterne» oder «Wall·E» – die Liste ist beliebig erweiterbar – wurden sie sogar mit menschlichen Gesichtern und Wesenszügen versehen. Es ist ein Genre, das unter die Rubrik Science-Fiction fällt. Doch handelt es sich wirklich noch um Fiktion?

Cyborg: halb Mensch, halb Maschine

So zieht der Begriff «Cyborg» – ein Wesen halb Mensch, halb Maschine – immer weitere Kreise. Man hört von Schwimmrobotern, die durch Muskelzellen bewegt werden. Oder von Leuten, die behaupten, sie seien nach einer Operation zum Cyborg geworden. Das Cyborg-Dasein ist tatsächlich schon lange Realität. Lebensverlängernde Technologien wie Herzschrittmacher und künstliche Gelenke, die uns implementiert werden, zählen dazu. Wissenschaftler prophezeien, dass sich Mensch und Maschine immer weiter miteinander verbinden werden. Gesprochen wird zum Beispiel von intelligenter Haut oder sogenannten Aussenskeletten, über die Querschnitts- oder Ganzkörpergelähmte ihre Bewegungsfreiheit wieder zurückerlangen. Es sind ungeahnte Möglichkeiten, die uns bevorstehen. Denn wenn körperliche Funktionen versagen, können Roboter einspringen. Lassen sie sich irgendwann auch zu menschengleichem Denken bewegen? In absehbarer Zeit sei dies eher unwahrscheinlich, sagen die meisten Wissenschaftler. Der Grund: Wir Menschen treffen Entscheidungen, die auf mehr als nur Logik beruhen. Auch wenn ein Roboter leistungsfähiger ist, vermag er immer nur wenige, ganz bestimmte Aufgaben zu erfüllen. Da er dies besonders gut macht, setzen wir ihn gezielt dafür ein.

Haushaltshilfe – und Sieben-Milliarden-Dollar-Markt?

Zum Beispiel zu Hause: Dort gibt es viel zu tun und oft hat man keinerlei Zeit dafür. Hätte man doch nur eine helfende Hand zur Seite. So beschreibt der Roboterhersteller iRobot einen Teil unserer Alltagsprobleme auf seiner Firmenwebseite. Der unangefochtene Marktführer bei automatisierten Staubsaugern bewirbt so sein Vorzeigeprodukt Roomba. Ein automatisierter Hausroboter, der über ein sehr gutes Orientierungsvermögen verfügt und damit die Bodenreinigung revolutionierte. Die Putzhilfe passt sich an ihre Umgebung an, merkt sich bereits gereinigte Stellen und lädt sich sogar selbst wieder auf.

Roomba ist eine Erfolgsstory des amerikanischen Unternehmens iRobot mit Zweigstellen in Grossbritannien, China und Hongkong: Gemäss einem Artikel vom 17.06.2016, der auf seekingalpha.com veröffentlicht wurde, verzeichnet iRobot seit Markteinführung des ersten Roomba vor zwölf Jahren einen stabilen globalen Marktanteil von 66% bis 68% – die Nummer zwei folgt mit weniger als 10%. iRobot setzt auch künftig grosse Hoffnungen in Roombas Zukunft. Dies mit gutem Grund: Laut dem Management könnte es sich beim Segment «Hausroboter» um einen Sieben-Milliarden-Dollar-Markt handeln. Gleichzeitig beträgt die Marktdurchdringung in allen grossen geografischen Regionen erst 20%. Das Wachstum nur einer Roomba-Produktlinie könnte der Unternehmensführung zufolge daher von 575 Millionen bis zu nahezu zwei Milliarden US-Dollar reichen. Ursprünglich gegründet wurde iRobot laut eigener Unternehmensseite von Spezialisten des Massachusetts Institute of Technology (MIT) mit der Vision, Roboter in den Alltag zu bringen.

«robota» heisst Arbeit auf Tschechisch

Der Erfolg des kleinen Roomba macht deutlich, welch starke Nutzenstiftung von Robotern grundsätzlich ausgeht – und worin sie sich letztlich begründet. Roboter erledigen für uns Aufgaben, die wir als unangenehm oder monoton empfinden – der Hauptgrund dafür, dass wir Maschinen in die Lage versetzen, sich selbst zu organisieren und (nach Instruktion) eigene weitere Entscheidungen zu treffen. Doch wie weit darf man dabei gehen? Und ist dies nicht potenziell gefährlich? Mit Sicherheit – sofern wir Menschen die Kontrolle abgeben. Die Bezeichnung «Roboter» lässt erahnen, dass dies aber nie vorgesehen war. So bedeutete «robaten» im Mittelhochdeutschen des 14. Jahrhunderts übersetzt «Frondienst leisten». «Robota», das tschechische Wort für «Arbeit», gelangte in modifizierter Form später in die deutsche Umgangssprache, wo «rabotten» das Ausüben von körperlich schwerer Arbeit bezeichnete. Dient uns der Roboter also als Arbeitssklave? Ja und nein. Zwar übernimmt er viele Tätigkeiten, die uns lästig sind oder schwerfallen. Doch ist er heute bereits zu viel Höherem berufen.

Verbesserte chirurgische Fähigkeiten

Mit steigender Leistungsfähigkeit eröffnen sich den Robotern nämlich immer weitere Bereiche. Und so wird auch aktiv nach immer neuen Tätigkeitsfeldern für die automatisierten Helfer gesucht. In der Medizin zum Beispiel haben Roboter ihren festen Platz bereits eingenommen – und sind für uns zu unschätzbarem Wert geworden. Bei der computerassistierten Chirurgie lassen sich menschliche Leistungen – konkret: die des Chirurgen – nämlich deutlich verbessern. Gemäss einem Artikel von seekingalpha (11.06.2016) ermöglicht die ISRG-Produktlinie von Intuitive Surgical, dem Weltmarktführer bei computergestützter minimal-invasiver Chirurgie, eine ausgeprägte Präzision bei der Operation. Zudem verbessert ISRG die Geschicklichkeit und das Sehvermögen des Chirurgen. Auch der ergonomische Komfort des Mediziners wird gesteigert, was dazu führt, dass er mit viel kleineren und weniger Schnitten auskommt als zuvor. Die Kundschaft von Intuitive Surgical stammt aus unterschiedlichsten medizinischen Spezialgebieten – und ist international. Freuen kann sich das amerikanische Unternehmen aber auch darüber, dass die sogenannte Knopflochchirurgie konjunkturunabhängig ist.

Neue Anwendungsbereiche für Drohnen

Trotz all der vielen Vorteile werden Roboter zunehmend kontrovers diskutiert. Werden sie uns wirklich immer nur helfen? Oder sich eines Tages vielleicht gegen uns wenden? Eines steht wohl fest: Wer Roboter baut, sollte Menschen zu einem besseren Leben verhelfen wollen. Für den militärischen Bereich gilt dies gleichermassen. Man denke an gefährliche Einsätze wie die Entschärfung von Bomben. Indem Roboter diese Aufgaben übernehmen, retten sie Leben – weil das eines menschlichen Bombenentschärfers nicht gefährdet werden muss. Mittels ausgeklügelter Überwachungs- und Erkennungsfunktionen können sie zudem für mehr Sicherheit sorgen und auch zur Verbrechensvorbeugung beitragen. (Halbautomatische) Flugroboter suchen in Katastrophengebieten aus der Luft nach Überlebenden. So ist die Nutzung von Drohnen nicht mehr nur dem Militär vorbehalten, sondern hält derzeit rasanten Einzug in andere Bereiche, z. B. den kommerziellen. Grafik 1 veranschaulicht eine Prognose zur weltweiten kommerziellen Nutzung von Drohnen. Bis 2025 sollen rund 12.7 Milliarden US-Dollar umgesetzt werden.

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Industrieroboter revolutionieren die Produktion

Heute räumen Roboter aber auch Regale leer oder setzen Autos zusammen. Es sind Beispiele für sogenannte Industrieroboter – universelle programmierbare Maschinen, die entweder zu logistischen Zwecken oder zur Handhabung, Montage oder Bearbeitung von Werkstücken verwendet werden. Derzeit halten sie massiven Einzug in unseren Produktionsalltag und sorgen für starke Produktivitätsschübe. «Industrie 4.0» lautet der Megatrend, dem sich die diesjährige März/April-Ausgabe von derinews bereits ausgiebig widmete. Grafik 2 zeigt den weltweiten Absatz von Industrierobotern nach Branchen im Jahr 2015. Bei aussichtsreichen Vertretern des Industrieroboter-Segmentes, die sich auch in der Startzusammensetzung des damals lancierten Industry 4.0 Performance-Index wiederfanden, handelt es sich zum Beispiel um die schweizerische ABB oder die deutschen Vorreiter Krones, FANUC sowie den Marktführer KUKA. Insbesondere Letzterer machte im Zuge seiner Übernahme durch die chinesische Midea jüngst von sich reden. KUKA ist das Paradebeispiel eines besonders «begehrten» Roboterherstellers. Ein Interview mit dem Leiter der Forschung und Entwicklung bei KUKA Roboter finden Sie hier. Zur erfreulichen positiven Wertentwicklung (in Euro) von über 14% des erst jüngst aufgelegten Industry-4.0-Index hat KUKA massgeblich beigetragen (Stand: 15.08.2016). Historische Daten sind jedoch keine Garantie für künftige Erfolge.

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Chinesischer «Hunger» nach automatisierten Helfern

Die zügige KUKA-Übernahme verwundert nicht, denn insbesondere der chinesische «Hunger» nach Automatisierung ist gewaltig. Auch wenn es sich bei der Volksrepublik nach wie vor um ein Niedriglohnland handelt, steht sie wie viele Industrienationen vor dem Problem einer Überalterung ihrer Gesellschaft und der damit verbundenen Gefahr eines massiven Produktivitätsverlustes. Grafik 3 veranschaulicht die Anzahl industriell genutzter Multifunktionsroboter in verschiedenen Volkswirtschaften und zeigt, wo China im internationalen Vergleich derzeit liegt. Gemäss einer Pressemitteilung der International Federation of Robotics (IFR) vom 26.07.2016 sei der Markt für Industrieroboter im Reich der Mitte stark von Importen abhängig. Entsprechend habe die Zentralregierung reagiert: Mithilfe der Reformagenda «Made in China 2025» sollte der rasche Ausbau der Automation vorangetrieben werden. Im Jahr 2020 sollte sich China unter den Top zehn der weltweit am stärksten automatisierten Nationen befinden und die Roboterdichte bis auf 150 Einheiten pro 10’000 Arbeitnehmer gestiegen sein. Laut Aussage des CEOs eines chinesischen Roboterbauers, die der Pressemeldung ebenfalls zu entnehmen ist, dürfte der Anteil an Robotern, die aus der Volksrepublik stammen, im heimischen Markt bis auf 50% steigen.

Potenziell anhaltender Siegeszug der Roboter

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Es gibt viele Kräfte, die auf einen potenziell weitergehenden Aufstieg der Roboter einwirken. Dazu gehört der Trend des autonomen Fahrens, der genau genommen selbst dem Robotik-Segment zugerechnet wird. In ihrem Artikel «Ten ways autonomous driving could redefine the automotive world» vom Juni 2015 schätzt die Unternehmensberatung McKinsey, dass sich beide Entwicklungen – die der Roboter und jene der selbstfahrenden Autos – gegenseitig verstärken könnten. Zum Beispiel weil sie dieselbe Infrastruktur (Aufladestationen, Service-Center, Netzwerke für den automatisierten Informationsaustausch) nutzen können. Um weitere Beispiele von Treibern zu nennen, widmen wir uns nochmals dem Staubsauger-Roboter Roomba : Im Artikel über dessen potenziell andauernden Erfolg führen die Analysten von seekingalpha folgende Aspekte an: Die Roboternavigation erfährt zurzeit exponentielle Verbesserungen bei der 3D-Sensorik sowie bei der simultanen Lokalisierung und Kartenerstellung. Ausserdem sind Smartphone-Module dabei, zu «eingebetteten Super-Computern» für Roboter zu werden. Laut Webseite des Herstellers iRobot kann man über eine App heute schon eine Internetverbindung zum neuesten Roomba aufbauen und neben der ferngesteuerten Bodenreinigung sogar Tipps, Tricks und Support empfangen.

Roboter-Basket lässt Anleger teilhaben

Wie die Zukunft aussehen wird, weiss niemand. Bei einem sind sich die Wissenschaftler aber sicher: Es bahne sich ein Wandel an, wie es ihn in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hat. Und Investoren? Wie können sie an einem potenziell weiteren Aufstieg der Roboter teilhaben? Um das spannende Robotersegment für sich zu nutzen, lässt sich in ein Tracker-Zertifikat mit zweijähriger Laufzeit investieren. Zur Verfügung steht ein VONCERT auf einen Robotics Basket (in Schweizer Franken, Euro oder US-Dollar). Die drei Währungstranchen ermöglichen interessierten Anlegern, nahezu eins zu eins entweder an potenziellen Kursgewinnen oder möglichen Verlusten des zugrunde liegenden Roboter-Aktienkorbes zu partizipieren. Im Robotics Basket enthalten sind zwölf Werte ausgewählter Unternehmen aus den USA, Japan, Deutschland und der Schweiz. Die Akteure sind in verschiedenen Robotersegmenten tätig (siehe Tabelle). Abgedeckt werden die Geschäftsfelder «Industrie 4.0», langlebige Haushaltsprodukte, elektronische Geräte, Luftfahrt und Verteidigung sowie medizinische Geräte.

Unternehmen Robotersegment Land
ABB Ltd Produktionstechnik Schweiz
Harmonic Drive Systems Inc. Produktionstechnik Japan
Yaskawa Electric Corp. Produktionstechnik Japan
FARO Technologies Inc. Elektronische/elektrische Ausrüstungselemente USA
iRobot Corp. Haushaltsgeräte/Wohnbau USA
Intuitive Surgical Inc. Pflegeausstattung/Dienstleistungen USA
Cognex Corp. Elektronische/elektrische Ausrüstungselemente USA
AeroVironment Inc. Luftfahrt/Verteidigung USA
Krones AG Produktionstechnik Deutschland
FANUC Corp. Produktionstechnik Japan
CYBERDYNE Inc. Pflegeausstattung/Dienstleistungen Japan
THK Co. Ltd Produktionstechnik Japan

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Kompakt: Roboter erobern die Welt. Wir nutzen sie zunehmend mehr, weil sie uns immer grösseren Mehrwert liefern. Mittels des VONCERTs auf den Robotics Basket können Anleger am potenziellen Erfolg der Roboter teilhaben.

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