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Amazon: Die Initialzündung

17. Feb. 2020 | 2 Minuten
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Die Amazon-Aktie verbuchte im Börsenjahr 2019 ein Kursplus von 23 Prozent. An sich ein guter Wert. Allerdings verliert diese Leistung an Glanz, wenn man bedenkt, dass der breit aufgestellte S&P 500-Index im gleichen Jahr um knapp 29 Prozent zulegen konnte. Von einem Wachstumswert wie Amazon hätte man eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt erwarten können.

In der zweiten Jahreshälfte 2019 kam die Amazon-Aktie kaum vom Fleck. Anleger befürchteten, dass das Wachstum des E-Commerce-Riesen abflachen würde. Außerdem steckte der Konzern hohe Summen in den Ausbau der Logistik rund um die Lieferung von Bestellungen auf der Amazon-Handelsplattform am Tag der Bestellung oder innerhalb von 24 Stunden. Die verhaltene Einstellung der Investoren änderte sich jedoch schlagartig, als Amazon die Ergebnisse zum vierten Quartal 2019 präsentierte.

Same-Day Lieferung schlägt Erwartungen

Die Ergebnisse zeigten, dass sich die Investitionen in die sogenannten «same-day»- und «one-day-deliveries» lohnen. Amazon konnte die Erwartungen der Analysten überraschend deutlich übertreffen. Im vierten Quartal kletterten die Umsatzerlöse gegenüber dem Vorjahr um 21 Prozent auf 87.44 Mrd. US-Dollar. Analysten hatten im Schnitt laut Refinitiv lediglich mit einem Wert in Höhe von 86.02 Mrd. US-Dollar gerechnet. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 6.47 US-Dollar und damit deutlich über den Markterwartungen von 4.03. US-Dollar.  Auch das Cloud-Geschäft (Amazon Web Services, AWS) wuchs stärker als erwartet.

Neben den Zahlen zum Schlussquartal 2019 konnte Amazon auch mit dem Ausblick überzeugen. So sollen die Umsatzerlöse im ersten Quartal 2020 im Vorjahresvergleich um 16 bis 22 Prozent auf 69.0 bis 73.0 Mrd. US-Dollar zulegen. Damit könnte Amazon das jüngste Wachstumstempo sogar noch erhöhen. Der operative Gewinn wird von Managementseite für die Zeit zwischen Januar und März 2020 bei 3.0 bis 4.2 Mrd. US-Dollar gesehen.

Amazon profitiert vor allem von der hohen Zahl an Prime-Kunden. Diese lag zuletzt weltweit bei rund 150 Millionen. Prime-Mitgliedern kommt eine immer schnellere Lieferung ihrer Bestellungen zugute. Dazu gehört zum Beispiel die kostenlose Lieferung von Lebensmitteln bei Amazon Fresh und Whole Foods Market innerhalb von zwei Stunden in mehr als 2'000 Städten in den USA. Darüber hinaus können sich die Kunden auf Prime Video über viele in Eigenregie produzierte Filme und Serien freuen.

Aktie kennt nach Zahlen nur eine Richtung

Die Bekanntgabe der Geschäftszahlen zum vierten Quartal 2019 war so etwas wie eine Initialzündung. Investoren sahen augenscheinlich, dass sich die hohen Wachstumsinvestitionen auszahlen. Entsprechend schoss die Amazon-Aktie in die Höhe. Das Papier kletterte über die Marke von 2'100 US-Dollar und erreichte neue Höchststände. Damit konnte Amazon erneut in einen exklusiven Club vorstoßen.

Gemeinsam mit Apple, Microsoft und der Google-Muttergesellschaft Alphabet wird der Konzern an der Börse mit mehr als 1 Billion US-Dollar bewertet. Dies dürfte ein weiteres Zeichen dafür sein, dass die Amazon-Aktie angesichts der erreichten Kurshöhen alles andere als günstig erscheint. Sollte das Unternehmen jedoch das jüngst an den Tag gelegte Wachstumstempo beibehalten, könnte das Ende der Fahnenstange in Sachen Kurssteigerungen noch nicht erreicht worden sein.

AMZN_5YRS_14022020

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