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Aktiensplits als Renditetreiber?

9. März 2022 | 3 Minuten
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Anleger:innen kennen es zu Genüge – eine Aktie hat sich während des vergangenen Börsenbooms positiv entwickelt oder folgt schon seit mehreren Jahren einem starken, positiven Trend. Ab einem gewissen Zeitpunkt könnte der Kurs der Aktie nun schon bereits so hoch notieren, dass es schwierig sein könnte für Anleger:innen noch einzusteigen. Hier könnte ein Aktiensplit eine Chance bieten, ohne dabei die Rechte bestehender Anleger:innen zu verwässern.

Was wird unter einem Aktiensplit verstanden und was bedeutet dies für Anleger:innen?

Bei einem Aktiensplit handelt es sich um eine Form von Corporate Action. Es erlaubt Firmen, die Anzahl herausgegebener Aktien zu erhöhen und gleichzeitig den Nennwert einer einzelnen Aktie zu verringern. Dies geschieht immer in einem festgelegten Verhältnis. Bestehende Investor:innen erhalten so für jede Aktie, die sich in Ihrem Besitz befindet, neu herausgegebene Aktien in entsprechendem Verhältnis. Ein prominentes Beispiel war der 4:1-Aktiensplit von Apple im August 2020. Für jede Apple-Aktie erhielten Anleger:innen 4 weitere hinzu. Der Aktienkurs sank entsprechend von 499.23 US-Dollar auf nur noch 124.81 US-Dollar (Verhältnis 1:4).

Unternehmen führen Aktiensplits in erster Linie durch, um den Aktienkurs optisch günstiger und die Aktie attraktiver zu machen für ein möglichst breites Investoreninteresse. Ein Aktiensplit ist häufig die Folge eines über mehrere Jahre florierenden Geschäftsverlaufs. Wenn das makro-ökonomische Umfeld es zulässt und die Aktien eines Unternehmens in der Folge immer wieder neue Höchststände markieren, werden die Aktien für manche Anleger: innen ab einem gewissen Punkt unerschwinglich. Bekanntestes Beispiel für eine Firma, die nie einen Aktiensplit gemacht hat, ist Berkshire Hathaway. Ihre Kategorie A-Aktie belief sich im Dezember 2021 auf 420'000 US-Dollar. Nur die wenigsten nicht institutionellen Anleger:innen sind gewillt oder fähig, diesen Betrag für den Kauf einer Aktie zu investieren.

Aktiensplit

Für bestehende Aktionärinnen und Aktionäre ändert sich ökonomisch gesehen durch einen Aktiensplit nichts, da sie exakt das gleiche «Exposure» an der Firma besitzen wie zuvor. Sie besitzen zwar mengenmässig mehr Aktien, aber jede einzelne Aktie für sich gesehen macht einen kleineren Anteil an der Eigentümerschaft der Unternehmung aus. Abgesehen davon bestehen für Anleger:innen durchaus die Chancen von Kursgewinnen, da die Aktie durch den Split bezahlbarer geworden ist.

Werden Aktiensplits vorgängig angekündigt?

Wenn ein Aktiensplit durchgeführt werden soll, erhalten Aktionäre eine Vorankündigung. Sobald die Geschäftsleitung bzw. das Management sich für einen Aktiensplit aussprechen, sind Sie verpflichtet, es der Börsenaufsicht mindestens 10 Tage im Voraus zu melden. Zu diesem Zweck macht das Unternehmen eine formelle, öffentliche Ankündigung an seine Aktionäre. Wenn ein Unternehmen einen Aktiensplit ankündigt, werden in der Regel zwei Daten bekannt gegeben: der Stichtag und der sogenannte «Ex-Tag». Um als Aktionär den Aktiensplit mitmachen zu können, muss die betreffende Aktie bis zum Closing vom Stichtag gehalten werden. Die Anpassung der Anzahl Aktien und dessen Wert erfolgen dann effektiv am Ex-Tag.

Sollte in Aktiensplits investiert werden?

Laut einer Studie der Bank of America haben Aktiensplits einen positiven Einfluss auf die Performance einer Aktie. Den Erkenntnissen der Studie zur Folge beträgt das Kursplus von Aktien in den zwölf Monaten nach der erstmaligen Ankündigung der Massnahme im Schnitt 25.4%. Die Untersuchung wurde für die im S&P 500 befindlichen Firmen durchgeführt und geht bis 1980 zurück. So kann die erhöhte Nachfrage nach der Aktie nach einem Split sich kursstützend auswirken. Es ist an dieser Stelle jedoch anzumerken, dass die vergangene Performance keinerlei Hinweise auf die zukünftige Wertentwicklung gibt.

Alphabet kündigte nach dem exzellenten Geschäftsergebnis einen Aktiensplit im Verhältnis 1:20 an, der im Juli dieses Jahres durchgeführt werden soll. Somit würde sich der Kurs einer Aktie von ungefähr 2'545 US-Dollar (Schlusskurs vom 08.03.22) auf unter 150 US-Dollar reduzieren. Alphabets Chief Financial Officer Ruth Porat hielt klar fest, dass das Unternehmen durch diesen Schritt die Aktien zugänglicher machen möchte. Ein weiterer Grund könnte eine Aufnahme in den Dow Jones Industrial sein. Da es sich dabei um einen kursgewichteten Index handelt, bleiben Aktien mit hohen vierstelligen Kursen die Aufnahme verwehrt. Eine Aufnahme in den Dow Jones könnte sich weiter positiv auf den Kurs auswirken, da Fonds und ETF die den Index abbilden die Aktie automatisch kaufen müssten.

Laut dem Börsenmagazin «Der Aktionär» sind Top-Kandidaten für einen Split der E-Commerce-Riese Amazon, dessen Aktienkurs jenseits der 3'000 US-Dollar-Marke notiert. Es wird schon länger spekuliert, ob und wann die Firma von Gründer Jeff Bezos einen Aktiensplit ankündigen könnte. Immerhin ist Amazon nur noch eines von sieben Unternehmen im S&P 500, dessen Aktienkurs im vierstelligen Bereich und höher notiert. Ausserdem liegt der letzte Aktiensplit von Amazon bereits stolze 23 Jahre zurück. Ebenfalls für einen Split in Frage kommen Unternehmen wie das Reiseportal Booking Holdings und die Fast-Food-Kette Chipotle Mexican Grill.

Unternehmen die einen Split bereits beabsichtigen sind zum Beispiel der Schweizer Dentalimplantatehersteller Straumann (CHF 1'248; Schlusskurs vom 08.03.22) – sie beabsichtigen ein Split von 1:10, das Schweizer Industrieunternehmen Georg Fischer (CHF 985, 1:20), und der Mutterkonzern von Google, Alphabet (2'542 US-Dollar, 1:20).

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