ABB - Automatisierungsprodukte, hohe Dividende, günstige Bewertung
ABB Ltd
ABB vermochte mit der Publikation des 4Q15-Resultates die Erwartungen bezüglich Profitabilität zu übertreffen. Im Auftragseingang zeigten sich jedoch deutliche Bremsspuren, die aus der wirtschaftlichen Abschwächung Chinas und anderer aufstrebender Märkte, dem anhaltend tiefen Ölpreis und stark rückläufigen Preisen für Rohstoffe resultieren. Beim Umsatz wirkten sich die schwierige Vorjahresbasis sowie der tiefere Auftragsbestand negativ aus. Zudem machte sich erneut der stärkere US-Dollar mit einem deutlichen Minus in beiden Bereichen bemerkbar. Auf der positiven Seite vermochten zwei von fünf Divisionen – Power Products und Power Systems – die Marge zu steigern; bei der Process Automation erfolgte nur eine geringe Reduktion. Auf Gruppenstufe machten sich insbesondere die stark und nachhaltig reduzierten Kosten in der Zentrale (Corporate Costs) positiv bemerkbar. Kurzfristige Aussichten bleiben aufgrund latenter Makrounsicherheiten und schwacher Rohstoffpreise eingetrübt; die strukturelle Nachfrage nach Automatisierungsprodukten und -dienstleistungen, eine hohe Dividendenrendite und eine günstige Bewertung dürften mittelfristig jedoch in den Vordergrund treten.
Credit Suisse Group AG
Die Aktie von Credit Suisse hat ihre Talfahrt nach Publikation des Jahresergebnisses 2015 weiter beschleunigt und in diesem Jahr massiv an Wert verloren. Der Hauptgrund: eine übermässige Exponierung in gewissen Sektoren des Fixed-Income-Geschäftes (Leveraged Finance; Distressed, Securitized Products), die gegenwärtig besonders stark von Turbulenzen an den Kreditmärkten betroffen sind. Diese Bereiche haben im vierten Quartal 2015 zu Verlusten geführt und gehören gemäss der im Oktober 2015 kommunizierten Strategie weiter zum Kerngeschäft des Investment Bankings. Zunehmende Befürchtungen bezüglich der Exponierung von Banken in Öl und Gas haben zum Kursrückgang beigetragen. Zudem haben die Verluste die infolge einer Kapitalerhöhung verbesserte Kapitalausstattung bereits wieder reduziert. Die anhaltenden Turbulenzen an den Finanzmärkten werden auch im ersten Quartal 2016 tiefe Spuren hinterlassen; ein weiterer Quartalsverlust kann nicht ausgeschlossen werden. Dies würde die Kapitalquoten weiter schwächen.
Swiss Re AG
Swiss Re hat 2015 von einer tiefen Schadenquote bei Naturkatastrophen profitiert und konnte einen hohen Gewinn von 4.6 Milliarden US-Dollar präsentieren. Darauf gestützt und dank einer komfortablen Solvenz wurde die Dividende um 8% auf 4.60 Franken erhöht. Zusätzlich wird an der Generalversammlung ein weiteres Aktienrückkaufprogramm über den Betrag von 1 Milliarde Franken beantragt. Der Entscheid, ob dieses Programm aber wirklich ausgelöst wird, fällt laut Experten mit der Präsentation der 3Q-Resultate. Voraussetzung wird sein, dass das Jahr 2016 in Bezug auf Grossschäden oder Finanzmarktvolatilität normal verläuft. Die Experten haben die Gewinnschätzungen leicht reduziert, weil die Preise im Nichtlebensegment (Rückversicherung, neu auch Erstversicherung) weiter unter Druck bleiben. Die risikoadjustierte Preisangabe für die Erneuerungsrunde vom Januar 2016 von 102% (letztes Jahr 105%) reflektiert einen soften Markt, der es nur noch knapp erlaubt, die Rentabilitätsvorgaben zu erreichen