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US-Dividenden: Auslese entscheidet über Qualität

17. Mai 2016 | 4 Minuten
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Für Investoren gestaltet sich die Suche nach nachhaltig wiederkehrenden Erträgen schwierig. Eine Alternative sind dividendenstarke US-Aktien mit geringen Kursschwankungen. Sie könnten sich jetzt lohnen.

Immer mehr Staatsanleihen sind von Negativzinsen betroffen und auch Schuldverschreibungen wertbeständiger Unternehmen werfen kaum noch etwas ab. Dies dürfte sich in absehbarer Zeit nicht ändern, denn weder Signale des Kapitalmarktes noch Hinweise von Experten deuten auf eine Trendwende hin. Vielmehr stellt sich diese Frage: Wann werden Hausbanken auf breiter Front beginnen, Negativzinsen für Guthaben von Sparern einzufordern? Man kann darüber nur spekulieren, doch für so manchen Anleger scheint der Moment in greifbare Nähe zu rücken. Sollte es zu Strafzinsen auf Sparguthaben kommen, dürfte sich eine breitere Akzeptanz für alternative Anlagestrategien etablieren. Eine Tendenz lässt sich dahingehend heute schon feststellen, denn immer mehr Anleger gehen auf die Suche nach alternativen Renditequellen. Um sie zu finden, brauchen sie jedoch nicht weit zu blicken, denn in der weitläufigen Familie der traditionellen Ertragsquellen mit weitestgehend wiederkehrendem Charakter befinden sich nicht nur Zinsen, sondern auch Dividenden.

«Dividendenerträge bildeten 2015 eine wichtige Komponente der Gesamtrendite von Aktienanlegern» (www.henderson.com)

Nicht alles Gold, was glänzt

Seit jeher steuern Dividendenausschüttungen, mit denen Unternehmen ihre Teilhaber am Gewinn partizipieren lassen, nicht unerheblich zu den Gesamterträgen der Anlageklasse Aktien bei. Die Ausschüttungspolitik ist dabei längst zu einem viel beachteten Qualitätskriterium börsennotierter Gesellschaften geworden. Laut einer Studie der französischen Grossbank Société Générale seien Renditeprognosen in Bezug auf erwartete Dividendenzahlungen jedoch mit Vorsicht zu geniessen. Je höher die vom Markt erwartete Dividendenrendite, desto grösser schätzen die französischen Experten auch die Wahrscheinlichkeit ein, dass Ausschüttungen gekürzt und Prognosen verfehlt werden. Zudem würden davon die Kurse der betroffenen Aktien belastet. In dem Zusammenhang sollte man sich zudem vor diesem Aspekt in Acht nehmen: Viele Unternehmen erhöhten ihre Ausschüttungen in jüngster Vergangenheit stärker, als es ihr Geschäftsgang rechtfertigte. Gerade in einer Phase schwindender Profitabilität und hoher Nettoverschuldung berge dies Risiken (FuW, 04.04.2016).

Um welche Risiken es geht, leuchtet schnell ein: Kurseinbrüche der Aktien können Dividenden, die man schon als sicher geglaubt hatte, schnell wieder aufzehren. Vor diesem Hintergrund leisten Aktien mit üppigen Dividendenzahlungen bei gleichzeitig guter Kursprognose nicht nur einen höheren Renditebeitrag, sondern sorgen auch für mehr Kursbeständigkeit im Depot. 

Starke Nordamerikaner   Grafik 1: Inflation – realer Wertzuwachs mit Dividendenstrategie (1950 – 2015) Ein Positivbeispiel: Gemäss der Studie «Dividenden statt Niedrigzinsen», die von Allianz Global Investors im Januar 2016 veröffentlicht wurde, fallen insbesondere die Kursschwankungen von US-amerikanischen Aktien mit Dividendenzahlungen gegenüber jenen, die keinen Gewinnanteil auszahlen, tiefer aus.  Grafik 1 veranschaulicht zudem die Dominanz von Dividendenstrategien mit amerikanischen Titeln gegenüber dem US-Aktienmarkt: Innerhalb des Zeitraumes von 1950 bis 2015 übertrafen die Renditen von US-Dividendenstrategien die ihres heimischen Aktienmarktes sowohl bei steigender Inflation (bis 10%) als auch bei Deflation (Januar 2016). Historische Daten geben dabei keine Hinweise auf künftige Entwicklungen.

Grafik 2: Dividenden nach Region - 2015

Gemäss Henderson Global Investors ist sogar die nordamerikanische Region als Ganzes die treibende Kraft, wenn es um das globale Dividendenwachstum 2015 geht. So entfielen über 40% der weltweiten Dividendenzahlungen auf nordamerikanische Unternehmen (Grafik 2). Die Nordamerikaner verzeichneten zudem das höchste Wachstum bei ihren ausgewiesenen Dividenden: Sie stiegen 2015 um 12.1% auf rund 440 Milliarden US-Dollar (Ausgabe 9, Februar 2016).
Doch als wie nachhaltig ist der Anstieg einzuschätzen? Allianz Global Investors nennen in ihrem Market Insight aus dem Januar 2016 zwei Gründe, die für ein weiterhin hohes Dividendenpotenzial in den Vereinigten Staaten sprechen:

  1. Spielraum für Dividendenerhöhungen: Das Verhältnis von ausgeschütteten Dividenden im Verhältnis zum Gewinn je Aktie liegt in den USA bei moderaten 43%, während es sich in Europa derzeit bei etwa 60% und somit wieder auf Vorkrisenniveau befindet (Grafik 3).
  2. US-Netto-Cashflows auf Rekordniveaus: Rund 1960 Milliarden US-Dollar an Netto-Cashflows haben Unternehmen in den USA angehäuft. Dies entspricht einem Wert von mehr als 12% des US-Bruttoinlandproduktes und liegt nahe beim Rekordwert von 1980.

Grafik 3: Spielraum für weitere Dividendenerhöhungen in den USA       Laut eines Artikels, der am 04.04.2016 in der Schweizer «Finanz und Wirtschaft» erschienen ist, haben Analysten der Schweizer Grossbank UBS in einer aktuellen Studie die Risiken von Dividendenkürzungen im Hinblick auf Länder- sowie Sektorenebene untersucht. Dabei ist herausgekommen, dass Kürzungen in den aufstrebenden Weltregionen (Emerging Markets) und in Asien (ohne Japan) am wahrscheinlichsten sind (Grafik 4). Ausschüttungen in den USA wirken dagegen deutlich solider – vom Rohstoff- und Energiesektor einmal abgesehen.  

Grafik 4: Wahrscheinlichkeit von Dividendenkürzungen über die kommenden zwölf Monate      

Strategischer Auswahlprozess – effizient und intelligent

Vieles spricht aktuell für US-Dividendentitel, doch auch bei ihnen gilt: Die richtige Aktienauswahl zu treffen bleibt alles andere als trivial. Hohe Dividendenrenditen und Ausschüttungen alleine dürfen kein Indiz für die «Attraktivität» eines Titels darstellen. Sie könnten auch ganz einfach das Resultat eines starken Kurszerfalles oder ein Anzeichen für eine unsolide Geschäftspolitik sein. Aus Anlegersicht macht es daher keinen Sinn, Aktien «blind» und nur nach der Dividendenrendite zu kaufen. Ein systematisches Vorgehen bei der Titelauswahl dürfte schliesslich die Erfolgswahrscheinlichkeit der Anlage erhöhen. Dabei stellt sich die Frage nach einer cleveren Strategie, die dem Investor ausserdem keinen zusätzlichen Aufwand beschert.

Eine intelligente Strategie wird zum Beispiel durch einen neu lancierten Index reflektiert, den «Solactive US Quality Dividend Low Volatility Performance-Index». Er setzt auf US-amerikanische Titel mit nachhaltiger und stabiler Dividendenpolitik sowie gleichzeitig geringen Kursschwankungen (Grafik 5). Die Indexzusammensetzung folgt dieser Systematik: Zunächst wird ein Pool kreiert. Dieser enthält – gemessen an der Marktkapitalisierung – die Aktien 500 US-amerikanischer Unternehmen, die bestimmte Kriterien erfüllen. Es gelten quantitative Vorgaben hinsichtlich der Börsennotiz, Grösse, Handelbarkeit und Liquidität. Qualitativ müssen die infrage kommenden Unternehmungen im Solactive US Large & Mid Cap Index vertreten sein und dürfen in den zurückliegenden zwölf Monaten kein negatives Ergebnis je Aktie erzielt haben. Ausserdem muss die Dividende über einen historischen Zeitraum von fünf Jahren ohne Unterbrechung jährlich entweder stabil geblieben oder gestiegen sein. Der Index wird jährlich angepasst.

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US-Dividendentitel: potenziell nachhaltig

Kompakt

Der «Solactive US Quality Dividend Low Volatility Performance-Index» setzt sich aus US-Titeln mit hoher erwarteter Dividendenrendite, einer nachhaltig stabilen Dividendenpolitik und geringen Kursschwankungen zusammen. Netto-Dividenden werden in den Index eingerechnet. Mit Investition in ein VONCERT (Tracker-Zertifikat) lässt sich an der Indexentwicklung unter Berücksichtigung der Managementgebühr nahezu 1:1 teilhaben.

Die im Auswahlpool enthaltenen Titel werden streng auf weitere Merkmale hin überprüft. Zunächst selektiert der Indexanbieter Solactive AG die 40 Aktien mit der grössten erwarteten Dividendenrendite. In einem nächsten Schritt erfolgt die Sortierung nach dem durchschnittlichen Dividendenwachstum über die jeweils vergangenen fünf Jahre. Übrig bleiben die 30 Valoren mit der höchsten Steigerungsrate. Aus dieser Auswahl schaffen es die 20 Aktien mit der niedrigsten Volatilität in die finale Indexzusammensetzung. Mit 50% haben Titel des Finanzwesens derzeit den grössten Indexanteil, gefolgt von Versorgern (25%), der Industrie (15%) und der Verbrauchsgüterbranche (10%).

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Grafik 6 veranschaulicht die Rückrechnung des «Solactive US Quality Dividend Low Volatility Performance-Index» anhand historischer Daten, was auch als Backtesting bezeichnet wird. Innerhalb des Zeitraumes vom 25.04.2011 bis zur Indexlancierung am 22.04.2016  wurde gemäss dieser Simulation eine Überrendite gegenüber der Benchmark, dem S&P® High Yield Dividend Aristocrats Index, von mehr als 12  Prozentpunkten erreicht. Frühere Wertentwicklungen, Simulationen oder Rückrechnungen sind jedoch kein verlässlicher Indikator für die künftige Wertentwicklung

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Aktuelle Zusammensetzung des gleichgewichtigen «Solactive US Quality Dividend Low Volatility Perf.-Index»

Aktie Sektor Gewichtung Erwartete Dividendenrendite ø Hist. Dividenden-wachstum (5 Jahre) Volatilität 260 Tage
Alliant Energy Corporation VERSORGER 5% 4.11% 6.34% 18.58%
Altria Group, Inc. VERBRAUCHSGÜTER 5% 4.20% 8.67% 17.78%
CBL & Associates Properties, Inc. FINANZEN 5% 7.37% 11.51% 22.06%
CenterPoint Energy, Inc. VERSORGER 5% 5.71% 4.56% 22.28%
Digital Realty Trust, Inc. FINANZEN 5% 5.57% 17.70% 19.57%
Eaton Corp. Plc INDUSTRIE 5% 4.17% 14.41% 24.13%
Emerson Electric Co. INDUSTRIE 5% 4.21% 7.01% 21.84%
HCP, Inc. FINANZEN 5% 6.14% 3.45% 20.38%
International Paper Company INDUSTRIE 5% 4.16% 34.86% 22.55%
LaSalle Hotel Properties FINANZEN 5% 5.82% 103.76% 25.99%
OGE Energy Corp. VERSORGER 5% 4.05% 5.89% 20.13%
Omega Healthcare Investors, Inc. FINANZEN 5% 6.76% 10.98% 21.21%
Philip Morris International Inc. VERBRAUCHSGÜTER 5% 5.10% 11.61% 19.11%
Questar Corporation VERSORGER 5% 4.57% 8.23% 20.48%
Realty Income Corporation FINANZEN 5% 5.06% 5.13% 19.12%
Southern Company VERSORGER 5% 5.16% 3.75% 16.80%
Ventas, Inc. FINANZEN 5% 5.55% 7.66% 20.18%
Waddell & Reed Financial, Inc. Class A FINANZEN 5% 4.68% 13.79% 26.21%
Welltower, Inc. FINANZEN 5% 5.30% 3.17% 19.43%
W.P. Carey Inc. FINANZEN 5% 6.80% 13.05% 17.09%

Quelle: Solactive; Stand 21.10.2015 (seit letzter Selektion für Backtesting)

Rechtlicher Hinweis:

Alle Zahlungen, die in Bezug auf dieses Produkt anfallen, können einer Quellensteuer unterliegen. So kann zum Beispiel auch der Steuerrückbehalt basierend auf FATCA (Foreign Account Tax Compliance Act) oder 871(m) des US Steuergesetzes) greifen. Zahlungen werden abzüglich solcher Steuern geleistet. Sollte aufgrund von Abschnitt 871(m) des US Steuergesetzes (U.S. Tax Code) im Falle von Zinszahlungen, Rückzahlungen oder anderen Zahlungen ein Betrag abgezogen oder zurückbehalten werden, so ist weder die Emittentin noch eine Zahlstelle oder irgendeine Drittpartei aufgrund dieses Abzuges oder Rückbehaltes verpflichtet, zusätzliche Beträge auszubezahlen.

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